Eine Aufrüstung auf Industrie 4.0 geht in der Regel mit dem Austausch des Maschinenparks eines Unternehmens einher. Und selbst das Testen eines Industrie-4.0-Szenarios war bisher nicht ohne kostenintensive Investitionen möglich. An dieser Stelle setzt das Projekt „Nicht-disruptives Kit für die Evaluation von Industrie 4.0“, kurz Niki 4.0, an. Die Forschungspartner des Projektes sind: die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. aus Villingen-Schwenningen, das FZI Forschungszentrum Informatik aus Karlsruhe und die Hochschule Offenburg. Des Weiteren beraten 16 größtenteils baden-württembergischen Mittelstandsunternehmen die Forschungseinrichtungen in allen Phasen des Projektes und bringen Fallbeispiele mit ein.
Individuell evaluieren
Die Open-Source-Software steht auf der Git-Hub-Plattform frei zur Verfügung und bietet insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Möglichkeit, ein Industrie-4.0-Umfeld zu testen und individuell zu evaluieren, ob das eigene Unternehmen in die Anschaffung Industrie-4.0-kompatibler Maschinen und Produktionsanlagen investieren sollte. Mit dem Niki-4.0-Software-Paket können Unternehmen somit im eigenen Betrieb die Vorteile für die reale Produktion abschätzen. Dies erleichtert es ihnen, die Anforderungen an eine spätere Migration zu bestimmen.
Kit kann problemlos integriert werden
Innovativ ist Niki 4.0 nach Angaben der Entwickler vor allem auch deshalb, weil die eigentlichen Produktionsanlagen und Maschinen unverändert bleiben und die Fertigungsprozesse durch die zusätzliche Datenerfassung zunächst nicht beeinflusst werden. FZI-Vorstand Prof. Andreas Oberweis erklärt: „Das Kit kann unmittelbar in den Produktionsablauf integriert werden. Weder verlangsamt es diesen, noch unterbricht es ihn. Produktionsausfälle oder Störungen müssen nicht in Kauf genommen werden, dadurch kann ein erheblicher Effizienzgewinn erzielt werden.“
Das von der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH beauftragte Projekt endet am 31. Mai 2018.