Wie lassen sich Arbeitsplätze so gestalten und optimieren, dass sie sich für ältere Mitarbeiter eignen? Mit dieser Frage befasst sich ein neues Forschungsprojekt der Universität Duisburg-Essen (UDE).
„Die Gesellschaft wird immer älter und damit auch die Arbeitskräfte. Gerade für Unternehmen mit manueller Montagetätigkeit ist entscheidend, ob sie bei der Gestaltung der Arbeitsplätze ausreichend Rücksicht auf das Leistungsvermögen Älterer nehmen“, erklärt Projektleiter Dipl.-Ing. Holger Dander, vom Lehrstuhl für Fertigungstechnik an der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Zunächst werden die motorischen Fähigkeiten in Form eines Fitnessvideos messtechnisch erfasst, nichtmotorische per Erhebungsbogen abgefragt. Zusätzlich werden die manuellen Arbeitsabläufe mit Bildsensoren aus drei Perspektiven aufgenommen. Weichen individuelles Leistungsvermögen und Arbeitsplatzanforderung voneinander ab, kann das Arbeitssystem rechnergestützt angepasst werden. So können etwa Greifabstände zwischen den Montageteilen verringert, die Schrift auf den Arbeitsanweisungen vergrößert oder auch zusätzliche Lichtquellen eingerichtet werden.
Holger Dander: „Unsere konkreten Lösungsvorschläge gehen weit über die bisher bekannten Ansätze zur ergonomischen Bewertung von Arbeitsplätzen hinaus. Intuitiv und einfach helfen sie dem Arbeitgeber, individuell zugeschnittene Arbeitsumgebungen bereit zu stellen.“
In dem Forschungsprojekt arbeitet die UDE mit dem Velberter Fabrikplanungsunternehmen Fastplan zusammen. Unterstützt wird das Vorhaben von dem industriellen Netzwerk Schlüsselregion Velbert/Heiligenhaus, der Deutschen MTM-Vereinigung und der Initiative Demografie Aktiv NRW. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das auf zwei Jahre angelegte Vorhaben mit 170 000 Euro.
Weitere Informationen: www.uni-due.de/fertigungstechnik
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: