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Duroplast – nicht nur im Trabi gut

Neue biogene Verbundwerkstoffe: Für Ressourcenschonung und Umweltschutz
Duroplast – nicht nur im Trabi gut

Ökologischer Werkstoff gefunden: Biogene Duroplaste sind durch ihre mechanische, thermische und chemische Beständigkeit ideale Ausgangsmaterialien für naturfaserverstärkte Verbundwerkstoffe.

Vor dem Hintergrund steigender Energie- und Rohstoffpreise, endlicher Ressourcen, vermehrten Recyclings und der Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens erforscht die Fachhochschule Bingen mit der Transferstelle Bingen (TSB) ökologische Werkstoffe. Insbesondere biogene Duroplaste sind durch ihre mechanische, thermische und chemische Beständigkeit ideale Ausgangsmaterialien für naturfaserverstärkte Verbundwerkstoffe. Jüngst sorgte der Prototyp einer Smart-Fronthaube aus dem biogenen Verbundwerkstoff auf der Hannover Messe für Aufsehen – nicht nur in der Automobilbranche. Das hier verwendete Epoxidharz auf Basis von Pflanzenöl ist eines der seltenen Beispiele für solche biogenen Duroplaste.

Epoxidierte Öle zeichnen sich nach der Aushärtung besonders durch äußerst niedrige organische Emissionen aus, ein Parameter, der vor allem im Automobilbau eine große Rolle spielt. „Der zu 90 Prozent naturfaserverstärkte Verbundwerkstoff hat eine sehr niedrige Dichte und kann am Nutzungsende thermisch verwertet werden. Dabei sind die verwendeten biogenen Komponenten kohlendioxidneutral, da sie nicht mehr Kohlendioxid freisetzen, als die Pflanzen während des Wachstums gebunden haben“, erläutert Prof. Dr. Oliver Türk. Für den Projektleiter ist dies ein großer Vorteil im Hinblick auf die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben zur Wiederverwertung von Fahrzeugen. Aber auch für andere Branchen mit bedeutenden Stoffströmen in der Elektroindustrie oder dem Maschinenbau seien solche Materialien interessant.
Die zunehmende Ressourcenverknappung erzwinge ein Umdenken und einen Wandel der Einstellung von Verbrauchern. Daher macht sich der Experte für Biokunststoffe und stellvertretende Leiter der TSB für mehr biogene Werkstoffe stark. Oft seien neue, ökologisch überlegene Werkstoffe noch teurer als die etablierten Materialien und wenige Cent Einsparung wichtiger als das ökologische Gewissen. Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe, deren thermischem Einsatz voranzustellen und insbesondere kurzlebige Produkte wie Plastiktüten oder Trinkbecher aus biogener Herstellung, seien eine Zukunftsaufgabe, plädiert der Professor.
Als wissenschaftlicher Projektpartner im Netzwerk Elektromobilität Rheinland-Pfalz verfolgt die TSB mit der FH Bingen ein ehrgeiziges Ziel: Sie will belegen, dass der Einsatz naturfaserverstärkter biogener Epoxidharze das Fahrzeuggewicht reduzieren und so zur Kraftstoffeinsparung beitragen kann.
Weitere Informationen: www.fh-bingen.de
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