Wo Roboter in Produktionsanlagen mitarbeiten, muss die Sicherheit der Beschäftigten vorab in Tests nachgewiesen werden. Die Inbetriebnahme lässt sich beschleunigen, wenn mit einem „Digitalen Zwilling“ virtuell getestet werden kann. Die reale Anlage muss dafür noch nicht aufgebaut sein, denn alle Roboterbewegungen werden am Computer abgebildet. Zertifizierungen können so sehr gut vorbereitet werden.
Aufwand für Cobot-Inbetriebnahme senken
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU haben ein solches System zusammen mit dem Start-Up Coboworx entwickelt. Für gewöhnlich sei die Zertifizierung ein langwieriger und teurer Prozess und die Vorgaben verständlicherweise sehr hoch, berichtet Dr.-Ing. Arvid Hellmich, Leiter der Abteilung für Technische Kybernetik am Fraunhofer IWU. „Deswegen haben wir nach Wegen gesucht, hier schneller und effizienter voranzukommen.“ Mit dem digitalen Zwilling lasse sich ein Großteil möglicher falscher Laufwege und logischer Fehler l in einem sehr frühen Stadium identifizieren.
Das Start-Up Coboworx lieferte hierzu das Modell eines Cobots sowie erforderliche Steuerungsprogramme. Mit den Tests sollen ungeeignete – und damit für den Menschen potenziell gefährliche – Steuerungsprogramme im Vorfeld aussortiert oder modifiziert werden. Darüber hinaus ist es mit der Simulation möglich, die Kopplung von Notaus-Routinen und Sicherheitssystemen wie Endschaltern und Lichtgittern zu optimieren und so sichere, aber möglichst effizient arbeitende Produktionsanlagen mit Robotern zu schaffen. Die verwendete Simulationssoftware ISG Virtuos stammt vom Stuttgarter Unternehmen ISG Industrielle Steuerungstechnik GmbH.
Kontakt zu den Forschern:
Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)
Reichenhainer Straße 88
09126 Chemnitz
Tel.: +49 (0) 371 5397 0
E-Mail: info@iwu.fraunhofer.de
www.iwu.fraunhofer.de/
Dr. Arvid Hellmich, Abteilungsleiter Technische Kybernetik
E-Mail: arvid.hellmich@iwu.fraunhofer.de