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Die fürsorgliche Wohnung

Exzellenzcluster Citec: Großprojekt zu intelligentem Appartement gestartet
Die fürsorgliche Wohnung

Eine sozial kompetente Wohnung, die ihre Bewohner selbstständig im Alltag unterstützt: An diesem bundesweit einmaligen Projekt arbeiten Forscher des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (Citec) der Universität Bielefeld.

Das intelligente Appartement ist 60 Quadratmeter groß und besteht aus drei Räumen: Küche, Wohnzimmer, Fitnessraum und einem Badezimmer. Die Wohnung und ein Roboter sollen künftig gemeinsam Gäste bei Alltagstätigkeiten unterstützen und ihr Leben behaglich machen. „Das Ziel des Projekts ist ein intelligentes Appartement, das natürliche Situationen versteht und je nach Bedarf selbstständig Services anbietet“, sagt Prof. Britta Wrede, die das Citec-Projekt zusammen mit PD Dr.-Ing. Sven Wachsmuth und Dr. Thomas Hermann leitet.

Die Konzeption des Appartements ist laut Wrede deutschlandweit einmalig, weil es nicht auf einzelne Dienstleistungen – zum Beispiel Reinigung der Räume oder Unterstützung bei Telefongesprächen – festgelegt ist. Vielmehr soll es lernen, flexibel auf die Bedürfnisse seiner Gäste zu reagieren.
Der Service-Roboter, der in der Wohnung eingesetzt wird, ist mit den Sensoren und dem Steuerungssystem der Wohnung vernetzt, so dass die Wohnung ihn direkt dorthin dirigieren kann, wo Unterstützung nötig ist. Sein Oberkörper ist auf einem fahrbaren Gestell montiert. Seine Hände sind denen von Menschen nachempfunden, so dass ihm beigebracht werden kann, „natürlich“ zu greifen. Er soll sich zum Beispiel in Bewegung setzen, um Einkäufe in den Kühlschrank einzuräumen oder um Gästen ein Erfrischungsgetränk zu servieren.
„Einzigartig an unserem intelligenten Appartement ist, dass es anhand von echten und spontanen Alltagssituationen trainiert wird“, sagt Britta Wrede. „Studentische Lerngruppen treffen sich in der Wohnung, unsere Teams setzen sich in dem Appartement für Besprechungen und Pausen zusammen, und wir bringen Besucher hinein“, kündigt die Informatikerin an.
Per Touchscreens und über Spracheingabe sollen Gäste mit der Wohnung kommunizieren können. Und damit das Steuerungssystem des Appartements erfassen kann, was in den Räumen vorgeht, bringen Techniker in den kommenden Monaten Kameras, Mikrofone und Tiefensensoren an. Berührungsempfindliche Sensoren im Fußboden sollen zudem künftig registrieren, wenn Personen oder Objekte mit dem Boden in Berührung kommen – etwa wenn eine Person ohnmächtig wird. In dem Fall würde die Wohnung Hilfe anfordern. „Unsere Forschung im Exzellenzcluster zielt auch darauf, älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, sagt Prof. Helge Ritter, Koordinator des Exzellenzclusters Citec.
Für das neue Großprojekt kooperieren zwölf Forschungsgruppen der wissenschaftlichen Einrichtung. Rund 1,8 Mio. Euro investiert Citec in das Projekt, das bis 2017 läuft.
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