Forscher wollen per Ultraschall Herzkranzgefäße untersuchen. Dazu arbeiten sie an einem optoakustischen Sensor für die Ultrasonographie. Die neue Technik verspricht eine deutlich höhere Sensitivität und Auflösung bei der Abbildung der Gefäße.
Zur Untersuchung von Koronargefäßen sind intravaskuläre Methoden mit bildgebenden Technologien inzwischen Standard. Bei diesen minimal-invasiven Eingriffen bringen die Ärzte optische Sensoren direkt in die Herzkranzgefäße, dies ermöglicht eine detailliertere Darstellung der Adern als sie durch äußerliche Untersuchungsmethoden möglich wären. Ultraschall, der verwendet wird, um Informationen über das Gewebe zu erhalten, ist dagegen bislang nur äußerlich anwendbar.
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) und das Israelische Technion – Israel Institute of Technology aus Haifa möchten das nun ändern. Dazu kombinieren sie intravaskuläre Diagnostik und Ultraschalltechnologie miteinander. Die dafür als Standard verwendete Piezoelektronik kann jedoch nicht ausreichend miniaturisiert werden. Deshalb wird die neue Technologie auf der optischen Interferometrie beruhen: Das intravaskuläre Modul soll mit einem optoakustischen Bildgebungssensor ausgestattet werden, um so von Innen bis zu 1 mm tiefe Einblicke in das Gewebe der Herzkranzgefäße zu ermöglichen. Dafür werden die in einer Beleuchtungsfaser geführten Laserimpulse vom Gefäßgewebe absorbiert. Der dadurch entstehende Ultraschall wird mittels einer akustischen Linse auf ein faserbasiertes Ultraschall-Detektorelement gelenkt. Die Umwandlung in optische Signale ermöglicht eine vollständige Abbildung der Gefäßwände. Durch Abweichungen im Reflexionsmuster des optischen Interferenzfilters können so krankhafte Veränderungen des Gewebes detektiert werden.
Mit einem solchen Sensor kann die Diagnose von Erkrankungen wie zum Beispiel Arteriosklerose erleichtert werden, da eine deutlich höhere Sensitivität und Auflösung im Vergleich zur gängigen Technologie erwartet wird. Auch der Übertrag in andere Bereiche ist angedacht. Die optische Interferometrie soll als Alternative zur herkömmlichen Ultraschalldetektion auch für technische Anwendungen untersucht werden.
Weitere Informationen: www.lzh.de
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