Über eine in Zwickau entwickelte Datenbrille bekommt der hauseigene Techniker Informationen, die ihm die Reparatur einer komplexen Anlage ermöglichen. Nun werden in einem neuen Studiengang Fachleute ausgebildet, damit diese Art Technik in Zukunft auch anderweitig genutzt werden kann.
Die Fakultät Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) hat mit ihrem Kooperationspartner KBA-Digital & Web Solutions (KBA) eine Service-Datenbrille entwickelt: Diese ermöglicht es, Fehler in Druckanlagen vom Haustechniker beheben zu lassen.
Der Würzburger Druckmaschinenhersteller ist global tätig, und Druckunternehmen in Europa, auf dem nordamerikanischen sowie südamerikanischen Kontinent und in Asien nutzen seine Anlagen. KBA plant den zukünftigen internationalen Einsatz der Datenbrille, um die Servicequalität weiter zu verbessern. Ihre Praxistauglichkeit hat sie in der Druckerei der Main-Post bewiesen.
Wird die Brille genutzt, können rund 70 bis 80 % der Störungen mit Fernassistenz von Haustechnikern gelöst werden, und es muss kein Servicepersonal des Anlagenherstellers anreisen. Ein Spezialist der KBA-Digital & Web Solutions wird vielmehr mit einer audiovisuellen Liveübertragung dazu geschaltet. Da ein Servicetechniker mit farb- oder ölverschmierten Händen keine Touchpads oder Steuertasten bedienen kann, nutzt die Service-Datenbrille das so genannte „Eyetracking“: Die Bewegung der Pupille wird ausgewertet, um das Menü zu steuern.
Die Fakultät Elektrotechnik bietet auch den neuen Masterstudiengang „Elektrische und Elektronische Systeme“ an, der sich unter anderem auf die Anwendung von Datenbrillen spezialisiert. „Nun können wir unser Know How jetzt für die praxisorientierte Studentenausbildung einsetzen “, sagt Prof. Rigo Herold, Professor für Digitale Systeme an der Fakultät Elektrotechnik der WHZ.
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