Nicht nur Diabetiker leiden unter einer Stoffwechselentgleisung: Auch bei Intensivpatienten kann es zu lebensbedrohlicher Unter- und Überzuckerung kommen. An der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn wird daher ein nichtinvasives Verfahren zur Messung von Blutzucker erforscht, das eine kontinuierliche Überwachung des Patienten gewährleistet und auch das Infektionsrisiko reduziert.
In einem Forschungsprojekt am Interdisziplinären Zentrum für Lebenswissenschaften an der Iserlohner Hochschule wurde bereits an neuen Methoden der kontinuierlichen Blutzuckermessung sowohl mit konventionellen als auch mit Laser-Spektrometern gearbeitet. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigt sich der Bio- und Nanotechnologe Sven Delbeck nun mit einer neuen nichtinvasiven Methode, die den Blutzuckergehalt ohne Blutentnahme anzeigt.
Bei dem Verfahren werden die Bestandteile des Gewebes wie Kollagen, Fett, Wasser oder Gewebsglukose ausgewertet und aussortiert. „Letztlich bleibt nur das Spektrum der Blutglukose übrig und wir können die Glukosewerte, die nur durch die pulsativen Änderungen des Blutes zu finden sind, auswerten“, erläutert Delbeck. Dies sei durch zeitaufgelöste Messungen der durch den Herzschlag bedingten Blutvolumenänderungen möglich. Zu klären ist auch noch die Frage, welche Hautstelle sich am besten für die Messungen eignet.