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Biobasierter Kunststoff als Alternative zum Gips vermeidet Abfall

Biobasierter Kunststoff
Biobasierter Kunststoff als Alternative zum Gips vermeidet Abfall

Biobasierter Kunststoff als Alternative zum Gips vermeidet Abfall
Vorgeformte Schienen aus dem biobasierten und bioabbaubaren Kunststoff PLA sollen die Behandlung von Knochenbrüchen vereinfachen und schonen die Umwelt Bild: Nölle Kunststofftechnik, Zenith Werbung & Fotografie
Ein gebrochener Knochen ist nur ein Grund für die Immobilisierung von Körperteilen. Eine Schiene aus einem biobasierten Kunststoff bietet Vorteile bei der Behandlung und ist abbaubar.

Eine Schiene, mit der sich Knochenbrüche ruhigstellen lassen, kann während der Behandlung mehrfach nachgeformt werden – etwa wenn die Schwellung nachlässt. Möglich macht das der biobasierte Kunststoff Polymilchsäure, kurz PLA. Eine Schiene hieraus kann nach der Nutzung kompostiert werden.

Beim Biopolymer-Kongress im Mai 2019 in Halle/Saale erhielt das Produkt „Recast“ den zweiten Preis des Biopolymer Innovation Awards. Dieser wird für Produktneuheiten aus kompostierbaren Kunststoffen vergeben. Entwickelt wurde die Rezeptur vom Potsdamer Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP für die Nölle Kunststofftechnik GmbH aus Meschede.

Interessant ist der Ansatz, da bisher allein in Deutschland bis zu 1,5 Millionen Frakturen ruhiggestellt werden. Hinzu kommen zwei bis vier Mal so viele Immobilisationen aus anderen Gründen. Herkömmliche Methoden dafür sind meist unbequem, schwer, anfällig für Geruchsbildung, aufwendig beim Anlegen oder energieintensiv, lassen sich nicht nachträglich anpassen – und erzeugen bis zu 150 t Müll pro Jahr.

Für Recast werden vorgeformte Schienen in verschiedenen Größen eingesetzt. Bei Temperaturen von 55 bis 65 °C wird das Material formbar und lässt sich an die Körperstelle anpassen.

Für den Einsatz als orthopädische Schiene ist der niedrige thermische Erweichungspunkt von PLA ein Vorteil. Es wurde mit geeigneten Füllstoffen zu einer Rezeptur kombiniert, die alle Anforderungen erfüllte. Rund 80 % des bisher bei Immobilisierungen anfallenden Abfalls könnten damit vermieden werden.

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