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Arterienverkalkung früh aufspüren

Diagnose-Software
Arterienverkalkung früh aufspüren

Arterienverkalkung früh aufspüren
Christina Gillmann nutzt für ihre Software Daten aus CT-Aufnahmen (Bild: Koziel/TUK)
Eine Arterienverkalkung wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Informatiker arbeiten daher an einer Software, mit der Ärzte die Verkalkung früh aufspüren, aber auch Operationen besser planen können. Dazu nutzen sie Bilddaten aus Computertomografien (CT).

Wenig Bewegung, fettes Essen, viele Zigaretten – solche Faktoren begünstigen eine Arterienverkalkung, auch als Arteriosklerose bekannt. In den Industrieländern ist die Erkrankung für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich. „Entdeckt wird sie meist erst, wenn sie schon fortgeschritten ist“, sagt Christina Gillmann von der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK). „Auf CT-Bildern können Mediziner diese Ablagerungen zum Beispiel erst erkennen, wenn schon dickere Schichten an den Gefäßwänden vorhanden sind.“ Als Therapie kommt dann nur noch eine Operation in Frage.

Durch frühe Diagnose Erkrankung im Griff

Wird die Arteriosklerose aber früh entdeckt, können Betroffene sie mit gesunder Ernährung und Bewegung in den Griff bekommen. Daran arbeiten die Informatiker um Gillmann. Sie entwickeln ein Computerprogramm, das Ärzten helfen soll, früh eine Diagnose zu stellen. Zum Einsatz kommen bei dem Verfahren bereits vorhandene CT-Bilder. Diese Röntgentechnik liefert Ärzten schichtweise Patienten-Bilder, die meist in Graustufen gezeigt werden. „Die Auflösung dieser Bilder ist nicht sehr hoch“, sagt die Informatikerin. „Um die Arteriosklerose im Frühstadium zu erkennen, müssen die Daten anders aufbereitet werden.“

Mit Software zusätzliche Informationen erhalten

Für seine Software filtert das Team um Gillmann zusätzliche Informationen aus den CT-Aufnahmen heraus. So sind sie beispielsweise in der Lage, die Verzweigungen der Arterien genau darzustellen und den Fortschritt der Krankheit besser zu klassifizieren und zu lokalisieren. Des Weiteren analysieren die Informatiker verschiedene Katheter-Arten, die bei den Operationen zum Einsatz kommen können. Auf diese Weise lässt sich die bestmögliche Variante für den einzelnen Patienten finden und das Risiko senken, dass es zu möglichen Komplikationen während und nach der Operation kommen kann. Die Forscher der TUK entwickeln ihr System in Zusammenarbeit mit Ärzten aus dem US-amerikanischen Dayton um Prof. Thomas Wischgoll und aus Kolumbien um Prof. José Tiberio Hernández Peñaloza.

Auch für Industrieunternehmen interessant

Bis das System eines Tages in Krankenhäusern zum Einsatz kommen wird, braucht es allerdings noch ein paar Jahre Entwicklungsarbeit. Das Verfahren ist darüber hinaus auch für Industrieunternehmen von Interesse. Sie könnten mit der Technik etwa ihre Produkte gezielter durchleuchten, um mögliche Schadstellen aufzuspüren.

Auf der Medica stellen die Forscher die Technik am Forschungsstand von Rheinland-Pfalz in Halle 7a, an Stand B06 vom 12. bis 15. November vor.

https://cs.uni-kl.de/

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