Drei große Themenkomplexe sind es, die die Branche momentan stark beschäftigen und an deren Lösung die Verpackungsspezialisten der Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG im bayrischen Wolfertschwenden intensiv arbeiten: Verpackungen für sensible Produkte, Kombinationspackungen sowie flexible Lösungen für kleine Serien.
Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf die Verpackungen selbst, sondern auch auf die hierfür eingesetzten Technologien, Verpackungsmaschinen und den gesamten Verpackungsprozess. Denn teure und empfindliche Produkte sollten optimal geschützt und nicht vermischt werden, und die Haltbarkeit von Wirkstoffen darf nicht beeinträchtigt werden. Darüber hinaus spielen auch Faktoren wie Effizienz, Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit für die Unternehmen eine wichtige Rolle.
Empfindliche Produkte wie Autoinjektoren oder vorgefüllte Spritzen erfordern eine komplexe Ausformung der Kavität, da die Form der Packung genau der Produktform entsprechen muss, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Dieser erstreckt sich in Abhängigkeit von der Produktart zwar hauptsächlich auf den Schutz vor mechanischen Einwirkungen und Beschädigungen sowie äußeren Einflüssen wie Temperatur und UV-Licht, umfasst unter Umständen jedoch auch den Schutz vor Aktivierung.
Um die Haltbarkeit eines Wirkstoffes nicht zu beeinträchtigen, ist oftmals das Verpacken mit reduziertem Sauerstoffgehalt, also unter Schutzatmosphäre, das Mittel der Wahl. Häufig sind zudem aufgrund der besonderen Form eines Produktes hohe Ziehtiefen bei der Herstellung der Packungen nötig.
Spezielle Packungsformen schützen mehrere Produkte
Bei Kombinationspackungen sind die Anforderungen an das Verpackungsdesign und den Verpackungsprozess sehr komplex. Hierbei handelt es sich um Verpackungen, die mehrere, unter Umständen auch sensible medizinische Produkte wirkungsvoll schützen müssen. Sie enthalten oftmals sowohl sterile Medizingüter als auch Pharmazeutika – und darüber hinaus können auch Booklets oder Beipackzettel mit wichtigen Angaben unter anderem zur Handhabung und zu Inhaltsstoffen beiliegen.
Ein gängiges Beispiel ist eine Kombinationspackung mit Spritze, Nadel und gefülltem Vial. Solche Devices mit aktiven (Pharma-)Produkten erfordern natürlich einen besonders hohen Schutz. Die Packungsformen, die hier zum Einsatz kommen, gewährleisten, dass die Produkte auch während des Transportes nicht verrutschen und sich in der Packung auch nicht aktivieren können.
Gleichzeitig muss die Handhabung einfach sein – sowohl beim Öffnen der Packung als auch bei der Entnahme der Produkte aus der Packung. Manchmal übernimmt die Verpackung auch eine weitere Funktion – so kann beispielsweise das Tray als Behälter für das Anmischen von Wirkstoffen genutzt werden.
Verpackungslösungen mit hoher Flexibilität empfehlen sich für das Verpacken kleiner Serien. Handelt es sich um Systeme, die schnell und einfach umgerüstet werden können, lassen sich auch häufige Chargenwechsel in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand, also effizient und wirtschaftlich durchführen. Sind die Systeme zudem einfach erweiterbar, wachsen sie auch mit den Anforderungen im Unternehmen.
Flexible Lösungen –
auch für kleine Serien
Für all diese Anforderungen hat der Verpackungsspezialist aus Wolfertschwenden ein umfassendes Portfolio an Lösungen entwickelt: Flexible Tiefziehverpackungsmaschinen und Traysealer mit Carrier-Systemen sowie kompakte Verpackungsmaschinen für das automatische und halbautomatische Verpacken wie beispielsweise die Tiefziehverpackungsmaschine R 081, der Traysealer T 260 sowie die Kammermaschine C 300 TC.
Das Produktportfolio ist breit gefächert und umfasst Lösungen für unterschiedlichen Output. Die Maschinen sind frei konfigurierbar und können kundenindividuell ausgestattet werden. Ihre Auslegung erfolgt in Abhängigkeit von der geforderten Verpackungsleistung, die unter anderem auch berücksichtigt, welche und wie viele Systeme bei den Verpackern für unterschiedliche Sonderprodukte zum Einsatz kommen. Die Kettenführung der Multivac-Tiefziehverpackungsmaschinen bringt dabei verschiedene Vorteile im Sinne der Line Clearance wie beispielsweise das einfache Leerfahren bei einem Chargenwechsel. Außerdem kann die Produktion nach einem Wechsel sofort neu gestartet werden – dies reduziert die Wechselzeiten und erhöht die Maschinenverfügbarkeit.
www.multivac.com
Auf der Medtec Europe: Halle 10, Stand H32
Verpackungslösungen auf der Medtec Europe
- Hauptanwendungsgebiet des Einstiegsmodells R 081 ist das Verpacken von medizinischen Sterilprodukten in kleineren Losgrößen oder für Testmärkte. Mit einer Länge von etwa 3 m ist sie auch in räumlich beengten Umgebungen einsetzbar. Die Maschine zeichnet sich durch Prozesssicherheit, Reinraumtauglichkeit und Flexibilität aus. Sie verarbeitet bei einer maximalen Leistung von 15 Takten/min Hart- und Weichfolien ebenso wie Tyvek und papierbasierte Verpackungsmaterialien mit einer Gesamt-Foliendicke von bis zu 400 µm. Die R 081 ist mit Evakuier- und Begasungseinrichtungen ausstattbar und wird für das Herstellen von Vakuumpackungen sowie Packungen mit modifizierter Atmosphäre und reduziertem Restsauerstoffgehalt eingesetzt.
- Der mobile Traysealer T 260 kann für MAP- und EMAP-Packungen sowie für Vakuum-Skinverpackungen genutzt werden. Der kontrollierte Siegeldruck und die genaue Temperaturregelung ermöglichen eine hohe Prozesssicherheit. Aufgrund seiner GMP-gerechten Edelstahl-Konstruktion wird der Traysealer den Anforderungen der Medizin- und Pharmaindustrie hinsichtlich Reinraumtauglichkeit gerecht.
- Für das Verpacken von größeren medizinischen Sterilgütern in kleinen bis mittleren Chargen ist die Kammermaschine C 300 TC eine gute Wahl. Ihre Siegelschiene ist temperaturgeregelt und permanent beheizt, wodurch die Prozesse kalibrier- und validierbar werden. Die Vakuummaschine ist reinraumtauglich und dank ihres fahrbaren Gestells mobil einsetzbar.