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Automatisiert zur lokalen Schnelltest-Produktion

Automatisierte Fertigung
Schneller zur lokalen Schnelltest-Produktion

Mit volatilen Lieferketten gewinnt die lokale Produktion wieder an Bedeutung. Das zeigt auch die Kooperation von MA Micro Automation und Sanner: Mit einer vollautomatisierten Fertigung lassen sich Covid-Tests und andere medizintechnischen Produkte in Deutschland ebenso kosteneffizient herstellen wie anderswo.

Sven Lang
Sanner, Bensheim

So einfach die Anwendung von Lateral Flow Tests (LFTs) für Laien ist, so anspruchsvoll bleibt ihre Entwicklung und Herstellung. Deshalb unterstützt die Sanner GmbH aus Bensheim, Anbieter von Primärverpackungen sowie Medtech- und Diagnostik-Anwendungen, Unternehmen bei der Entwicklung ihrer idealen Lösungen, etwa für Covid-Tests oder In-vitro-Diagnostik-Artikel. Die MA Micro Automation GmbH, St. Leon-Rot, konzipiert und realisiert komplexe Automatisierungslösungen. Beide Unternehmen vereinen nun ihre Expertise.

Für viele Labore ist die eigene Fertigung von Testkassetten aufgrund zu geringer Stückzahlen nicht rentabel. Deshalb kaufen sie häufig Standardprodukte aus Asien zu und montieren sie entsprechend. Kombiniert man allerdings die Volumina vieler kleiner Labore mit einer hocheffizienten Montagelinie, so lassen sich LFTs und weitere medizintechnische Produkte auch lokal fertigen – mit einfacherer Logistik, besserer Qualitätsüberwachung und individueller Beschaffung.

Die Basis dafür bildet unter anderem die Anlage Ceres POC von MA Micro Automation, mit der sich Testkassetten mit bis zu drei Teststreifen ausstatten und montieren lassen – in nur 750 ms pro Kassette. Damit hat Sanner die Möglichkeit, sowohl kundenindividuelle als auch Standardkassetten anzubieten, die entsprechend flexibel nutzbar sind. Wichtig ist dabei die hohe Passgenauigkeit der Teile, um einen effektiven Lateral Flow, also das gleichmäßige Ausbreiten der Probenflüssigkeit entlang des Teststreifens zu erzielen.

Präzise Konstruktion und anspruchsvolle Montage

LFTs erfordern ein komplexes Zusammenspiel vieler einzelner Komponenten. Bei der Konzeptionierung solcher Schnelltests steht die Bedienbarkeit im Vordergrund, damit sowohl Nutzende als auch Fachpersonal nach kürzester Zeit ein verlässliches Testergebnis erhalten. Deshalb sorgt Sanner beispielsweise im Bereich Präzisionsspritzgießen und mittels der eigenen Werkzeugkompetenz für eine bedarfsgerechte Entwicklung des Gehäuses sowie Funktionsfähigkeit der Teile – und damit für präzise Messergebnisse.

Die Zuverlässigkeit der Tests hängt jedoch davon ab, wie präzise sie konstruiert sind. Beim Herstellungsverfahren sind daher mehrere Faktoren ausschlaggebend: Materialeigenschaften, chemische Zusammensetzung, Probenaufbau und das Kunststoffgehäuse. Die Funktionalität des Gehäuses wird dabei oft unterschätzt. Doch es schützt nicht nur den Teststreifen vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und stabilisiert seine Positionierung. Es ermöglicht durch verschiedene Designeigenschaften auch eine optimale Flussrate an spezifischen Schlüsselpunkten. Die Designkonzeption des Kunststoffgehäuses ist daher eine der wichtigsten Projektphasen im Rahmen der Produktentwicklung.

Ähnlich komplex wie die Produktentwicklung ist auch der Montageprozess: Vorproduziert und als Schüttgut verfügbar, werden die Kassetten vereinzelt, ausgerichtet und der Montagelinie zugeführt. Daran sind bis zu drei Schneidmodule angedockt, die das Material für die Teststreifen aufbereiten – bei 300 mm Länge sind die Karten etwa 60, 80 oder 95 mm breit. Anschließend erfolgt eine optische Prüfung, die Zerkleinerung der Karten zu einzelnen Teststreifen und das Ausschleusen der Fehlteile im Rohmaterial.

Darauf folgt das Bestücken der Kassettenunterteile mit den Teststreifen und die anschließende Prüfung mittels 3D-Scantechnik auf korrekte Positionierung, gefolgt von der Montage und Prüfung der Oberteile. Deren Maßhaltigkeit reicht je nach Herstellungsart in der Regel für eine manuelle Montage, nicht aber für den störungsfreien Betrieb einer Hochleistungsmaschine. Die Fertigung aller Kassettenkomponenten durch Sanner auf der neuen Ceres POC Anlage löst dieses Problem.

Optische Individualisierung und integrierte Trockenmittel

Die optische Individualisierung der Tests ist das Herzstück des Konzepts von MA Micro Automation: LFTs und ähnliche Produkte werden üblicherweise über Tampondruck-Verfahren gekennzeichnet. In der Ceres POC hingegen bringen zwei Beschriftungslaser in kurzer Taktzeit die Beschriftungen auf. Sie lassen sich bei einem Variantenwechsel einfach von einem Programm auf das nächste umstellen.

Ein definierter Pressdruck vereint Ober- und Unterteil zu einer fertigen Kassette, wobei die sensorische Prüfung überwacht, ob alles ordnungsgemäß zusammengefügt wurde. Eine letzte Kamera prüft noch einmal die Beschriftungen, ehe die fertigen Tests die Maschine über ein Förderband in Richtung Verpackungsanlage verlassen. Hier können neben den Kassetten auch Trockenmittel zugefügt werden. Diese sind für die Sicherheit und Funktionalität der LFTs ausschlaggebend. Sanner kann die finale Verpackung des Tests in Alu-Pouches inklusive Zugabe eines Trockenmittelsachets übernehmen.

www.sanner-group.com

Auf der Messe Medtec Live with T4M: Halle 1, Stand 344


Kontakt zum Unternehmen:

Sanner GmbH
Schillerstr. 76
64625 Bensheim
www.sanner-group.com

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