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Kleben von Medizin-Modellen: Absauganlage entfernt schädliche Dämpfe

Arbeitssicherheit
Kleben von Medizin-Modellen: Absauganlage entfernt schädliche Dämpfe sicher

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Für manche Aufgaben im Umfeld der Medizin – wie das Verkleben von Bauteilen für Modelle und Simulatoren – ist Handarbeit unumgänglich. Passende Absauganlagen schützen die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen vor schädlichen Substanzen in der Luft.

Stefan Meißner
ULT, Löbau

Den Weg der Automatisierung in der Produktion gehen viele Unternehmen. Immer noch der Handarbeit vorbehalten ist allerdings die Herstellung von anatomischen Modellen für die Medizin, selbst wenn es dabei um große Stückzahlen geht: Gehirnmodelle, Genital- und Beckenmodelle oder Teile des menschlichen Verdauungssystems bis hin zu medizinischen Simulatoren fertigt die 3B Scientific GmbH aus Hamburg an ihrem Standort in Dresden – seit über 30 Jahren und in zuletzt weiter steigenden Stückzahlen.

Kleben von Teilen für Medizin-Simulatoren und Modellen

Beim Verkleben der Einzelteile kommen Zwei- oder Mehrkomponentenkleber zum Einsatz. Angesichts der wachsenden Nachfrage hat 3B Scientific die entsprechenden Arbeitsplätze neu ausgerichtet. Ein wichtiger Aspekt dabei war „bessere Luft“. Eine kleine Absauganlage hatte das Unternehmen zwar bereits installiert. Das Ziel war aber, sie durch eine professionellere Lösung zu ersetzen. Denn die Mitarbeiterin am Klebe-Arbeitsplatz, so erinnert sich André Seltmann, Branchen Manager Production Dresden, hatte im Zuge der Produktionssteigerung in zunehmendem Maße über Kopfschmerzen und Übelkeit geklagt. „Da uns Fragen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter am Herzen liegen, sind wir das Problem der Geruchsbelästigung angegangen“, sagt Seltmann.

Der erste Schritt dazu war ein Leihgerät, das die auf Absauganlagen spezialisierte ULT AG aus Löbau in der Oberlausitz zur Verfügung stellte. Mit der Lösung vom Typ ACD 200.1 lassen sich Gerüche, Dämpfe und Gase aus der Luft filtern.

Klebstoff aus Federn

Aktivkohle in der Absauganlage macht Dämpfe unschädlich

Doch ein einzelnes Gerät und ein Arbeitsplatz waren schnell nicht mehr ausreichend. Die Ausweitung des Bereichs auf zwei Arbeitsplätze erforderte eine Filteranlage mit höherem Luftvolumenstrom. Installiert wurde schließlich eine ULT-Absauganlage vom Typ ACD 1200. Diese basiert auf der Sorptionstechnologie: Sämtliche Filterelemente bestehen aus Aktivkohle. Mit insgesamt 28 kg dieses Materials lassen sich die anfallenden Dämpfe sicher entfernen.

Für die Auswahl des richtigen Gerätes ist allerdings eine Menge Hintergrundwissen erforderlich. So geht es zunächst darum zu erfassen, welche Schadstoffe sich überhaupt am Arbeitsplatz über die Luft verbreiten. Darüber hinaus spielt die Gestaltung der Anlage eine Rolle: Bei 3B Scientific beispielsweise wurde anfangs eine Absaughaube verwendet, mit der sich aber nicht die optimale Erfassungseffizienz erreichen ließ.

Modell-Bauteile für die Medizin an verschiedenen Arbeitsplätzen sicher verkleben

Um den Zustand zu verbessern, erfolgte eine Arbeitsplatzanalyse mit dem Ingenieurbüro für Absaugtechnik Dresden. Die dort tätigen Experten sind offizielle Vertriebspartner der ULT AG. In Abstimmung zwischen den Beratern und dem Hersteller lautete die Empfehlung, an den Klebe-Arbeitsplätzen bei 3B Scientific zwei Absaugkabinette vom Typ Alsident 25 zu installieren. Diese Kabinette haben von vorn einen barrierefreien Zugang für die Mitarbeiter und sind über einen Absaugschlauch mit der Filteranlage verbunden. Lösungen dieses Typs werden auch als so genannte halboffene Erfassungssysteme bezeichnet.

Kleben in der Orthopädietechnik: Ein Klebstoff für fast alle Materialien

Die Absaug- und Filteranlage ist hier das zentrale Absaugelement. Für sporadische Aufgaben wird neben den Kabinetten auch noch die vorhandene Absaughaube eines Handarbeitsplatzes weiterhin genutzt, um zum Beispiel Organ- oder Schädelmodelle zu fertigen.

„Seit der Installation der Absaugung konnten wir keine weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen unserer Mitarbeiter verzeichnen“, freut sich André Seltmann. Sämtliche Klebstoff- oder Reinigungsdämpfe werden sicher und leise beseitigt. „Wir sind daher äußerst zufrieden mit der Wirkung der Absauganlage.“ Nach einem Jahr des Gerätebetriebs musste noch kein Filter ausgetauscht werden. „Das spielt uns natürlich auch in puncto Betriebs- und Unterhaltungskosten in die Hände.“


Weitere Informationen

Die 1994 gegründete ULT AG stellt unter anderem Absaug- und Filteranlagen für die Medizintechnik her, die zum Beispiel medizinischen Laserrauch oder feinste Stäube absaugen. Weitere Einsatzbereiche für die Anlagen sind Batterieherstellung, additive Fertigung oder moderne Laserverfahren. ULT sieht sich als Technologietreiber und beteiligt sich an Forschungsprojekten. So arbeiten die Fachleute zum Beispiel daran mit, ein neues messtechnisches Überwachungs- und Regelungssystem für Absaug- und Filteranlagen zu entwickeln.

www.ult.de/medizintechnik/


Modelle für die Medizin

3B Scientific stellt didaktische Materialien für die medizinische und naturwissenschaftliche Ausbildung her. Die Wurzeln des Unternehmens, das auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken kann, liegen in Ungarn. Heute gehören zum Portfolio unter anderem medizinische Simulatoren wie Injektionstrainer und Pflegeübungspuppen, aber auch künstliche Skelette, Torsos und menschliche Organmodelle sowie Softwarelösungen. Anatomische Modelle werden hauptsächlich in Dresden, Klingenthal und dem ungarischen Budapest gefertigt

www.3bscientific.com

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