Die Welt der Medizin- und Pharmatechnik ohne „Smartifizierung“ wird bald genauso unvorstellbar sein, wie die heutige Welt der Telekommunikation ohne Smartphone. Für Patienten und Anwender entsteht ein unglaublicher Mehrwert. Doch was bedeutet das für Gerätehersteller in der Medizintechnikindustrie? Hier fällt das Urteil differenzierter aus. Es wird zu Disruptionen und Umverteilung von Marktanteilen kommen.
Die Geschäftsmodelle von medizintechnischen Geräteherstellern befinden sich aktuell in einer Phase der Transformation – am Übergang zu einer neuen Evolutionsstufe.
- Vergangenheit: Klassische und spezifische Gerätetechnik
- Gegenwart: Kundenspezifische Problemlösungen
- Zukunft: Ganzheitliche smarte Gesundheitslösungen mit Plattformkonzept (Integration von Soft- und Hardware)
In Zukunft werden sich Unternehmen kaum noch am Markt behaupten, wenn sie auf klassische Gerätetechnik spezialisiert sind – oder nur eng gefasste Probleme für Kunden lösen. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen Kompetenzen im Bereich von Hard- und Software vereinen. Denn nur die perfekte Abstimmung von Digitalem und Materiellem ermöglicht die Entwicklung von smarten Anwendungen mit Mehrwert.
Querschnittskompetenz für komplexe Anwendungen
Ein smart Device lässt sich nur sinnvoll mit Unternehmen entwickeln, die über ausgeprägte Expertise in Konzeption, Entwicklung und Fertigung verfügen.
Die nächste Evolutionsstufe der Medizintechnik beschleunigt damit einen bestehenden Trend: Zukunftsfähige Unternehmen sind von mittlerer Größe, international orientiert und investieren in Forschung und Entwicklung, um ihre historisch gewachsenen Kernkompetenzen zu Querschnittskompetenzen weiterzuentwickeln. Nur so entsteht eine Fusion aus bewährter Produktqualität und innovativem Vorsprung durch die Augmentierung bestehender Verfahren mit neuen Technologien. Einfach ausgedrückt: Spezialisierte Unternehmen nutzen ihre Erfahrung auf ihrem Kerngebiet und lassen innovatives Potenzial in jeden möglichen Prozessschritt einfließen. Dadurch erarbeiten sie sich einen weiteren technologischen Vorsprung auf ihrem Gebiet. Ein Beispiel dafür ist das Smartifizierungsprogramm der Raumedic AG aus Helmbrechts.
Smarte Schlauchkomponenten und -systeme aus einer Hand
Raumedic vereint Erfahrung in der Entwicklung von kundenspezifischen polymerbasierten Medizintechnikprodukten mit Expertise in Mikro –und Sensortechnik. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren genutzt, um Schlauchkomponenten und -systeme zu intelligenten Smart Devices weiterzuentwickeln. Der Unterschied: Das Unternehmen konzipiert, entwickelt, und produziert Lösungen selbst. Auch werden keine Smart Devices als Massenware auf Lager gefertigt, sondern für jede Kunde erhält eine individuelle smarte Lösung.
Wie diese Lösungen aussehen können, beweisen eigens entwickelte Plattformen. Sie dienen als Basis und als Veranschaulichung dafür, wie flexible und fortschrittliche smarte Lösungen als Prototypen aussehen und funktionieren. Ein Beispiel ist der „Integrated Tube Connector“. Dieser wurde entwickelt, um an verschiedenen Stellen eines medizintechnischen Schlauches Parameter zu messen und Daten zu erfassen. Universell einsetzbar, kann er an jedes medizin- und pharmatechnische Schlauchsystem montiert werden. Die technischen Vorteile lassen sich ganz einfach am Beispiel einer ECMO zeigen – einem Verfahren, das durch Corona enorme Bekanntheit erlangt hat: Eine Maschine übernimmt teilweise oder vollständig die Atemfunktionsleistungen für den Patienten außerhalb seines Körpers. Dabei trägt der Connector Sorge dafür, dass fortlaufend Temperatur und Druck gemessen werden – und auch wertvolle Daten für die Systemsteuerung generiert werden.
Flexibler Konnektor mit Sensorik und Schnittstellen
Egal ob als Monosensor- oder Multisensordevice, egal ob mit Mediumkontakt oder ohne – die Plattformlösung ermöglicht die passende Lösung für ein großes Spektrum an individuellen Anwendungsfällen. Dank komplexer und patentierter Sensortechnik gewährleistet das Smart Device dauerhaft Dichtheit und Sicherheit der Schlauchsysteme.
Bei der Entwicklung wurde auch an den Endanwender gedacht: Deshalb ist auch die flexible Anwendbarkeit bei verschiedenartigen Schläuchen gewährleistet. Unabhängig von der Schlauchart oder dem Material liest der Sensor verschiedene Parameter-Daten aus – und stellt diese über eine integrierte serielle Schnittstelle zur Verfügung. Der Integrated Tube Connector lässt sich um weitere sensorische Funktionen und Schnittstellen erweitern. All dies macht den Integrated Tube Connector interessant für vielseitige weitere Anwendungen hochsensibler Medizintechnik.
Weitere Informationen
Der Integrated Tube Connector ist kundenspezifisch für weitere sensorische Funktionen und Schnittstellen erweiterbar. Das macht die Lösung interessant für vielseitige weitere Anwendungen hochsensibler Medizintechnik. Interessierte Unternehmen können den smarten Connector selbst testen.
Mail: innovation@raumedic.com
Kontakt zum Unternehmen:
Raumedic AG
Hermann-Staudinger-Str. 2
95233 Helmbrechts
www.raumedic.com