Führungsdrähte | Für den Einsatz bei minimal-invasiven Eingriffen haben sich Komponenten aus Nitinol bewährt. Durch verbesserte Gleiteigenschaften der hydrophilen Beschichtung sind nun auch Anwendungen im zentral-vaskulären Bereich möglich.
Auch in diesem Jahr ist die Epflex Feinwerktechnik GmbH wieder mit einem Stand auf der Medtec in Stuttgart vertreten. Das Unternehmen zählt inzwischen zu einem der größten Hersteller für Führungsdrähte in Europa. Darüber hinaus produziert das Unternehmen aus Dettingen an der Erms mit seinen derzeit rund 300 Mitarbeitern auch Steinfangkörbchen und andere metallische Spezialkomponenten aus Drähten und Rohren unterschiedlichster Materialien. Vor allem auf die Entwicklung und Produktion nach kundenspezifischen Anforderungen hat sich das Unternehmen spezialisiert. Jeden Tag verlassen rund 25 000 Führungsdrähte die Produktion in Dettingen, um in alle Teile der Welt ausgeliefert zu werden. Vor allem mit der Verarbeitung von Nitinol liegt das schwäbische Unternehmen voll im Trend.
Nitinol, eine Legierung aus Nickel und Titan, kann als super elastisch sowie extrem knick- und formstabil bezeichnet werden. Besonders bei Führungsdrähten und Steinfangkörbchen sind diese Eigenschaften von großem Vorteil. Die Führungsdrähte von Epflex werden für minimalinvasive Interventionen in den Bereichen Radiologie, Kardiologie, Urologie und Gastroenterologie verwendet. Der Draht wird vom Arzt in natürliche oder künstlich geschaffene Öffnungen des Körpers eingeführt, um damit zur entsprechenden Stelle im Körper des Patienten zu gelangen.
Als eine der Produktneuheiten wird auf der diesjährigen Medtec die „Hydro-Line“ vorgestellt. Unter diesem Produktnamen vertreibt das Unternehmen einen Führungsdraht bestehend aus einem Nitinolkern sowie einer kompletten Kunststoff-Ummantelung. Wie der Name bereits andeutet, ist der Draht zusätzlich über die komplette Länge hydrophil beschichtet. Dabei werden die Vorteile des knickstabilen Nitinols mit den guten Gleiteigenschaften einer hydrophilen Beschichtung vereint. Zudem ist der Führungsdraht unter dem Röntgengerät sichtbar.
Hydrophil über die ganze Länge oder nur an der Spitze
Hydrophil bedeutet wörtlich übersetzt „wasserliebend“, was besagt, dass die Beschichtung stark mit Wasser wechselwirkt. Durch diese Aktivierung ist ein leichtes Einführen des Drahtes bei komplexen Anwendungen auch im zentral- vaskulären Bereich möglich. Das Gegenteil von Hydrophilie lautet Hydrophobie. Darunter fällt unter anderem die Teflon Beschichtung, welche ebenfalls häufig bei Führungsdrähten verwendet wird.
Ein weiteres Produkt mit hydrophiler Beschichtung ist die Epflex „Combi-Line“. Die Spitze ist hierbei ebenfalls hydrophil, der Rest des Führungsdrahtes mit Teflon beschichtet, was eine besonders gute Gleitfähigkeit ermöglicht. Hier wird ebenfalls als Kernmaterial Nitinol eingesetzt.
Auch in der Zukunft will das Unternehmen nach eigenen Angaben weiter auf die Vorteile einer hydrophilen Beschichtung setzen – besonders in Kombination mit Nitinol gibt es hier für unterschiedliche minimal-invasive Anwendungen großes Potenzial. (su) ■
Weitere Informationen
Über den Hersteller von Führungsdrähten und Steinfangkörbchen:
Auf der Medtec Europe: Halle 1, Stand E10
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