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Atemschutzmasken: Nachhaltige Materialien verfügbar

Nachhaltigkeit
Recycelbare Atemschutzmasken

Recycelbare Atemschutzmasken
Die von der TU Ilmenau entwickelten nachhaltigen FFP2-Masken lassen sich bereits produzieren (Bild: Thorey Gera Textilveredelung)
An neuen Materialien für nachhaltige und ressourcenschonende Atemschutzmasken arbeiten Forschende. Das ermöglicht es, Masken mehrfach zu verwenden und danach gut zu recyceln. So ließen sich erhebliche Mengen an „Medizin-Müll“ einsparen – und es könnte die Masken für Verbraucher wesentlich günstiger machen.

FFP2-Atemschutzmasken bieten einen hohen Schutz vor Ansteckungen. Daher war während der Pandemie ihr Tragen vorgeschrieben. Da die herkömmlichen Masken aber nicht für ein Recycling gedacht sind, mussten sie im Restmüll entsorgt werden. Während der Corona-Pandemie entstanden dadurch viele Zehntausend Tonnen an zusätzlichen medizinischen Abfallprodukten. Schon vor zwei Jahren warnte die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass die Entsorgungssysteme weltweit von Abfällen aus Krankenhäusern überlastet seien, insbesondere in den am wenigsten entwickelten Ländern.

Masken recyceln statt nur entsorgen

Nachhaltige Kunststoffe und pflanzliche Wirkstoffe für Atemschutzmasken

Um dieses Problem zu lösen haben sich die Technische Universität Ilmenau und zwei Thüringer Unternehmen aus der Medizinbranche im Forschungsprojekt Inno-Mask zusammengetan. Inno-Mask steht für „Innovative Produktion von nachhaltigen Materialien für die nachhaltige Herstellung von Atemschutzmasken“.

Die Projektpartner entwickeln Kunststoffe zur Herstellung von Atemschutzmasken. Dies sollen ebenso effektiv vor Viren und Bakterien schützen, aber umweltfreundlicher, nachhaltiger und ressourcenschonender sein. Anstatt zur Maskenherstellung fossile Ressourcen zu verwenden, entwickeln sie neue nachhaltige Kunststoffe auf biologischer Basis und versehen sie mit antibakteriellen pflanzlichen Wirkstoffen.

Forschung kann zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen verhelfen

So verwendeten die Forschenden beispielsweise Poly-Milchsäure, einen Kunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird und biologisch abbaubar ist. Diesen kombinierten sie mit einem pflanzlichem Wirkstoff, der erhebliche Mengen an Viren inaktiviert und Bakterien abtötet.

Die so hergestellten Masken lassen sich wiederverwenden und müssen nicht mehr so häufig entsorgt werden. Darüber hinaus lässt sich der neue Kunststoff nach der Nutzung der Masken besser recyceln. Er könnte gereinigt wieder in die Produktionskette eingeführt werden, um daraus wieder neue Atemschutzmasken oder auch ganz andere Produkte herzustellen.

Nachhaltigkeit: Rücknahmesysteme für Medizinprodukte

Nachhaltige Atemschutzmasken im Kompost entsorgen

Prof. Florian Puch, Leiter des Fachgebiets Kunststofftechnik der TU Ilmenau, ist von der Wirksamkeit biologisch basierter Kunststoffe überzeugt: „Wenn wir Rohstoffe wie zum Beispiel Maisstärke verwenden, könnten wir Kunststoffe herstellen, die biologisch abbaubar sind. Dann könnte man die benutzten Masken auch in die Biotonne oder den Kompost werfen – oder noch besser: dann könnten die Masken recycelt und wiederverwendet werden.“

In kleinen Schritten zu nachhaltigen Produkten

Neben den Fachgebieten Kunststofftechnik und Nanobiosystemtechnik der TU Ilmenau sind am Inno-Mask-Projekt zwei Thüringer Unternehmen beteiligt: die WTA Technologies GmbH und die Thorey Gera Textilveredelung GmbH. Die WTA Technologies ist ein Hersteller von medizinischen Masken und Membranfiltern und untersucht die biologische Abbaubarkeit der im Projekt hergestellten Masken. Die Thorey Gera Textilveredelung ist ein über 100-jähriges Unternehmen, das spezialisiert ist auf die Herstellung von technischen Textilien. Es ist für die Fertigung der FFP2-Masken zuständig.

Kontakt:
TU Ilmenau
Prof. Florian Puch
Leiter Fachgebiet Kunststofftechnik
Telefon: +49 (0)3677 69 2450
E-Mail: florian.puch@tu-ilmenau.de
www.tu-ilmenau.de

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