Die Nebenhöhlen sind dicht. Alles tut weh, die Erkältung legt den Patienten komplett lahm. Was hilft? Wärme, die Durchblutung fördern und dann ausruhen, am besten ohne Zugluft. Um Patienten so eine Behandlung zu ermöglichen, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Kopflichtkasten erdacht. Er umgibt das Haupt, ist im Innern mit vier elektrischen Kohlefadenlampen ausgestattet, oben mit Blech ausgekleidet. Wie warm es darin wurde, zeigte ein Thermometer an der Oberseite. Dabei wurden 80 Grad und mehr erzielt, wie es 1931 im Reichs-Medizinalkalender hieß.
Seine Augen schützte der Patient dabei mit einem Tuch oder einer dunklen Brille. Das so genannte Brüningsche Kopflichtbad galt als durchaus anstrengend, wurde aber bis in die 1990er Jahre wegen seiner Wirkung auf Entzündungsprozesse der Nasennebenhöhlen und des Ohres sehr geschätzt. Was abgesehen vom Lichtkasten in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde eingesetzt wurde, zeigt die Ausstellung „Rundfahrt vom Ohr zur Nase in den Hals und zurück“ im Krankenhausmuseum Bielefeld – auch digital.
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