Geburtshilfe war bis ins 19. Jahrhundert hinein Hebammen- und damit Frauensache. Erst nach und nach beschäftigte sich die männlich geprägte Wissenschaftswelt mit der „Weiberkunst“. Damit standen neben Intuition und Erfahrung bald medizinische Geräte zur Verfügung, um denGeburtsverlauf zu überwachen.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden externe Wehenschreiber entwickelt, die Wehen anhand von Bewegungen der Bauchdecke registrierten. Solche Tokographen schnallte man der Schwangeren um den Bauch. Ein mechanischer Abnehmer an der Unterseite des Gerätes übertrug dann die Bewegungen auf einen Stift. Der zeichnete die Wehen auf eine Papierrolle auf, die zum Beispiel von einem Uhrwerk angetrieben wurde. Ein solches Gerät, Anfang des 20. Jahrhunderts von dem ungarischen Gynäkologen Dr. Sandor Lorand entwickelt, befindet sich im London Science Museum. Dort wird es ab 2019 in einer neuen medizinhistorischen Galerie zu bestaunen sein.
Bild:London Science Museum
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