Mit dem fertigen Schulabschluss in der Hand, ist die große Frage: „Was jetzt?” Da ich nach meinem Abitur darauf nur diffuse Antworten hatte, habe ich mich entschlossen, nicht wahllos zu studieren. Also absolvierte ich innerhalb eines Jahres mehrere Praktika und war auch einige Zeit im Ausland.
Inhaltsverzeichnis
1. Aufgaben in mehreren Bereichen – fernab vom Kaffeekochen
2. Der Reiz liegt darin, mit der Technik Menschen zu helfen
3. Mindestlohn und die Frage nach dem Gehalt
4. Weitere Informationen
5. Über das Unternehmen Ottobock
Ein Praktikum hat dabei die Entscheidung für mein späteres Studium maßgeblich geprägt – drei Monate bei Ottobock. Die meiste Zeit war ich hier im Bereich der Orthetik angestellt, und lernte dadurch besonders viel über Orthesen der unteren Extremitäten.
Aufgaben in mehreren Bereichen – fernab vom Kaffeekochen
Bevor man mit dem Studium anfängt, ist man meist absoluter Laie. Ist ein Praktikum mit diesen Voraussetzungen sinnvoll? Ja, wenn man nicht erwartet, direkt große Aufgaben zu lösen, sondern einen Einblick bekommen möchte. Ich durfte in meiner Zeit bei Ottobock kleinere Recherchen durchführen, die meist als anfänglicher Überblick für ein neues Projekt dienen sollten. Dabei konnte ich mich auch in die Patentrecherche einarbeiten. Darüber hinaus wurde ich mit kleineren Konstruktionsaufgaben versorgt und durfte auch ins Qualitätsmanagement reinschnuppern.
Alle Aufgaben die ich erledigen durfte, waren herausfordernd und spannend – mit Kaffee kochen hatte das absolut nichts zu tun. Ich bin dort sehr herzlich ins Team aufgenommen worden, und wurde durch meinen Betreuer unterstützt. Dadurch, dass ich jeden Tag neues dazu lernen konnte, und aufgrund der guten Atmosphäre bin ich immer gern zur Arbeit gegangen. Ich erhielt durch die unterschiedlichen Aufgaben und die Bereiche, in die ich reinschnuppern konnte, einen guten Überblick über die Arbeit als Ingenieur der Medizintechnik – und war begeistert.
Der Reiz liegt darin, mit der Technik Menschen zu helfen
Die gesamte Thematik, und der Gedanke mit den Produkten, die ich entwickle, Menschen zu helfen, reizten mich dann so sehr, dass ich 2012 mit meinem Medizintechnikstudium begonnen habe. Nun habe ich mittlerweile fast fertig studiert, und bin immer noch mit Leib und Seele dabei. Nur der Schwerpunkt meiner Arbeit ist von der Biomechanik zur Biochemie gewechselt.
Auch das ist der Vorteil eines Praktikums vor Studienbeginn: Man ist noch nicht thematisch festgelegt. So kann man sich frei entscheiden, in welches Unternehmen und welchen Bereich man hineinschnuppern möchte, ohne damit grundlegende Entscheidungen für den späteren Karriereweg zu fällen. Sich auszuprobieren ist explizit erlaubt, und das hilft massiv bei der Wahl des Studiengangs.
Mindestlohn und die Frage nach dem Gehalt
Als ich vor einigen Jahren mein Praktikum gemacht habe, gab es noch keine Regelung zum Mindestlohn, was es natürlich vereinfacht hat, ein Unternehmen zu finden, das mich einstellt. Jedoch ist es auch heute so, dass Praktika, die kürzer als drei Monate dauern, nicht mit Mindestlohn vergütet werden müssen. Ein kurzes Praktikum sollte also in den meisten Unternehmen möglich sein, mittelständische oder größere Betriebe können das wahrscheinlich einfacher realisieren als kleinere oder Start-Ups.
Weitere Informationen
Einen Überblick über Medizintechnikunternehmen in Deutschland bietet die Seite medizintechnologie.de – hier sind über 7000 Unternehmen gelistet, unter denen man je nach eigenem gewünschten Schwerpunkt filtern kann.
Über das Unternehmen Ottobock
Ottobock ist Weltmarktführer im Bereich Prothetik, und hat überdies auch Schwerpunkte im Bereich Orthetik sowie Rollstühle und Rehabilitationshilfen. Das Unternehmen besteht seit 1919, und hat seinen Hauptsitz in Duderstadt. Otto Bock ist bekannt für Innovationen wie das C-Leg oder der Michelangelo Hand. Beim C-Leg, handelt es sich um eine adaptive Knieprothese, die durch einen Mikroprozessor gesteuert wird und so unterschiedliche Untergründe problemlos gangbar macht.