Eine erfolgreiche Kooperation: Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil ist wissenschaftlicher Partner, die japanische Firma Cyberdyne das herstellende Unternehmen des Roboteranzugs mit Namen HAL. Beide arbeiten seit fünf Jahren erfolgreich zusammen und bekräftigen nun ihren Willen, diese Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und neuen robotergestützten Therapien den Weg zu ebnen: Dazu unterzeichneten sie einen „Letter of Intent“.
Therapiechancen der Robotertechnologie
Yoshiyuki Sankai, Professor der Graduate School of Systems & Information Engineering, University Tsukuba und CEO von Cyberdyne Inc. Japan, entwickelte das HAL-Systems: Ein Roboteranzug, der es gelähmten Menschen ermöglicht, sich aufzurichten und ihr autonomes Gehvermögen wieder gezielt zu trainieren. Der HAL Robot Suit unterstützt die Bewegungsabläufe des Patienten und leistet die nötige Kraftunterstützung, die er für das Lauftraining benötigt. Der Anzug wird neurologisch gesteuert, indem er minimale Nervenimpulse über Hautsensoren an den Gliedmaßen aufnimmt, über eine Steuereinheit interpretiert und entsprechende Bewegungsbefehle an die Motoren an den Gelenken des Patienten sendet.
Nachgewiesener Erfolg
Dass das Training mit dem HAL-Roboteranzug nachweisliche Erfolge für die Lauffähigkeit, das Gangbild und auch die psychische Befindlichkeit der Patienten leistet, verdeutlicht Dr. Mirko Aach, Leitender Arzt der Abteilung für Rückenmarkverletzte am Bergmannsheil. Dr. Aach, der selbst querschnittgelähmt ist, hat als erster Europäer bereits 2011 das HAL-System in Japan getestet. Mit dem Forscherteam unter der Leitung von Prof. Thomas A. Schildhauer, Ärztlicher Direktor des Bergmannsheil und Direktor der Chirurgischen Klinik, hat er seither mehrere Studien durchgeführt, die den positiven Nutzen der HAL-Therapie wissenschaftlich belegt haben.
Künftig wollen die Partner ihre Zusammenarbeit weiter intensivieren und auch neue robotergestützte Therapien zur Anwendung bringen, die anderen Patientengruppen wie zum Beispiel Kindern zugutekommen sollen.