Das Münchner Start-up Bitcare hat eine Open-Source-Software für die sichere Nutzung medizinischer Daten entwickelt. Sie ermöglicht es, unterschiedliche Daten eines Patienten zusammenzuführen, sicher zu speichern und einfach abzurufen.
Die Software „Data Integration System“ (DIS) sorgt dafür, dass die Daten räumlich, organisatorisch und technisch getrennt bleiben, der Arzt oder die Ärztin aber unkompliziert auf sie zugreifen kann und sie auf einer einzigen Benutzeroberfläche anzeigt bekommt. Dahinter steckt die technische Idee, dass die Daten im Hintergrund auf drei separaten Systemen bleiben, die auf drei Servern liegen.
DIS ist eine Open-Source-Software: Neue Komponenten, die für einen Nutzer entwickelt werden, stehen allen Nutzern frei zur Verfügung. Sie verwendet ein zweistufiges Verschlüsselungssystem. Bei der doppelten Pseudonymisierung werden die persönlichen Daten wie Name oder Adresse einer Nummer zugeordnet. Die Bitcare-Software ordnet die erste Nummer noch einer zweiten Nummer zu, unter der dann erst die Behandlungsergebnisse gespeichert werden. So ist es nur mit allen drei Servern möglich, die klinischen Daten später der Person zuzuordnen.
Die Bitcare-Gründer, ehemalige Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM), haben das IT-System mit einem Team der TUM entwickelt.