Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Technische Universität Berlin bauen ihre Kooperation zu einer strategischen Partnerschaft aus und entwickeln einen gemeinsamen Bio- und Medizintechnologie Campus an der Seestraße in Berlin-Wedding. Dort sollen Forschungsthemen aus Biotechnologie und Medizin miteinander verzahnt und drängende Fragestellungen in Onkologie, Immunologie sowie Regenerativer Medizin erforscht werden. Kernstück des Campus soll das neue Wissenschaftshaus „Der Simulierte Mensch“ sein. Dieses wurde im April 2018 vom Wissenschaftsrat zur Förderung in Höhe von 34 Mio. Euro empfohlen, anteilig finanziert durch den Bund und das Land Berlin im Rahmen des Programms für Forschungsbauten an Hochschulen.
Humane Modellsysteme mithilfe neuer Technik
In dem Gebäude werden Mediziner mit Naturwissenschaftlern und Ingenieuren verschiedener Fachbereiche Seite an Seite daran arbeiten, humane Modellsysteme mithilfe neuer Technologien wie Kultivierung von Geweben auf Chip-Systemen oder Methoden des 3-D-Biodruckens zu simulieren. Die Charité und die TU Berlin wollen gemeinsam zur Etablierung neuer Diagnose- und Therapie-Strategien und zum Ersatz von Tierexperimenten beitragen.
Enge Zusammenarbeit verschiedner Disziplinen
Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin: „Die TU Berlin und die Charité sind seit vielen Jahren über Lehr- und Forschungskooperationen miteinander verbunden. Die Erweiterung zu einer strategischen Partnerschaft und einem gemeinsamen Forschungscampus an der Seestraße in Berlin-Wedding ist eine logische Konsequenz dieser langen Verbundenheit und trägt den aktuellen Herausforderungen in der Biotechnologie und Medizin Rechnung.“
Zukunftsweisende Forschungsansätze auf diesem Gebiet orientierten sich nicht an institutionellen Grenzen, sondern würden an den Schnittstellen von Disziplinen erarbeitet. „So bedarf es in der modernen Bio- und Medizintechnologie in jedem Schritt des Forschungsprozesses der engen Zusammenarbeit von Medizinern, Naturwissenschaftlern und Ingenieuren.“
Der gemeinsame Forschungscampus werde den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der TU Berlin und der Charité einen Raum dafür geben und so zum Hotspot für die neuesten Technologien, beispielsweise hochauflösende Analysen einzelner Zellen oder Kultivierung von Geweben in Organ-on-a-Chip-Systemen, avancieren. „Dieses Projekt befeuert auch unsere gemeinsamen Bemühungen in der Exzellenzstrategie.“