Ein neuartiges Biomaterial könnte bei Verletzungen des peripheren Nervensystems die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen. Die Flüssigkeit wurde vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz in Kooperation mit dem Institut für Physiologische Chemie der Universität Ulm entwickelt. Sie kann in Wunden gespritzt werden. Dort verbleibt sie viele Wochen, bis sie abgebaut wird.
Die Flüssigkeit enthält Nanofasern. Eine solche Faser besteht aus Peptiden, kurzen Ketten von Aminosäuren, wie sie auch in menschlichen Proteinen vorkommen. Diese Ketten können ein zweidimensionales Gitter oder dreidimensionales Netzwerk bilden, an dem Nerven- oder Muskelzellen anhaften können.
Um die Moleküle zu identifizieren, die eine gute Biokompatibilität mit optimaler Zellanhaftung vereinen, wurden Nanofasern mit systematischen Veränderungen ihrer Peptidsequenz hergestellt. Die Funktionsfähigkeit des besten Materials wurde an Mäusen überprüft, denen ein Gesichtsnerv durchtrennt wurde, der den für die Schnurrhaare zuständigen Muskel steuert. Es wird vermutet, dass wachstumsfördernde Proteine durch die Peptid-Ketten länger in der Wunde verbleiben.