Neun von zehn Menschen in Deutschland (91 %) sehen eine Notwendigkeit für grundlegende Veränderungen im Gesundheitswesen. Zugleich äußert mit 55 % mehr als jeder Zweite den Eindruck, dass sich die gesundheitliche Versorgung in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert hat. Dass sich die Gesundheitsversorgung ohne Reformmaßnahmen zukünftig verschlechtert, befürchten 77 % der Bürger.
Entsprechend hoch ist der Stellenwert, den der Gesundheitsbereich aus Sicht der Menschen für die Politik einnehmen sollte: 88 % der Menschen sprechen sich dafür aus, dass die Politik mehr Geld ins Gesundheitssystem investiert. Lediglich Ausgaben für Bildung und Alterssicherung werden als noch wichtiger erachtet. Die Ergebnisse stammen aus einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Health Transformation Hub, einer neuen Initiative der Bertelsmann Stiftung.
Plattform unterstützt Transformation im Gesundheitswesen
Mit dem Health Transformation Hub setzt sich die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren aus dem Gesundheitsbereich für ein modernes Gesundheitssystem ein. Die neue Kooperationsplattform soll Perspektiven und Konzepte für Veränderungen im Gesundheitswesen aufzeigen und dazu beitragen, Reformen voranzubringen.
Dazu präsentiert der Hub
- Beispiele für erfolgreiche Um- und Neugestaltung,
- hält Daten über Transformationsprozesse bereit und
- gibt Menschen eine Stimme, die Veränderungen vor Ort umsetzen.
Ziel soll es sein, Handlungsräume für Veränderungswillige zu öffnen.
Welche Perspektiven mit einer Transformation einhergehen können, zeigt auch eine aktuelle Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (Bifg) in Zusammenarbeit mit dem Health Transformation Hub: Demnach könnte jede fünfte Behandlung, die in deutschen Krankenhäusern stationär – also mit mindestens einer Übernachtung – erbracht wird, genauso gut ambulant erfolgen. Dies kann unter Veränderungsdruck stehenden Kliniken eine Chance bieten, sich neu aufzustellen, um weiterhin einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung der Menschen in der jeweiligen Region zu leisten.
Transformation statt Blockade
Die Befragungsergebnisse von Forsa verdeutlichen auch, wo nach Meinung der Bevölkerung Verbesserungsbedarf liegt: „Drei Viertel der Menschen sind überzeugt, dass die gegenseitige Blockadehaltung der Akteure eine Ursache für den Reformstau im Gesundheitswesen ist“, betont Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.
„Tatsächlich müssen alle Beteiligten stärker nach Lösungen suchen, als Veränderungen abzulehnen. Es gibt viel Potenzial, um ein Gesundheitswesen zu gestalten, bei dem die Patienten im Mittelpunkt stehen. Wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen, können wir viel bewegen. Der Health Transformation Hub bietet dafür eine geeignete Schnittstelle“, so Mohn.
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Kontakt:
Bertelsmann Stiftung
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Johannes Leinert
Telefon: +49 (0)52 41 81 81 123
E-Mail: johannes.leinert@bertelsmann-stiftung.de
http://healthtransformationhub.de
www.bifg.de/versorgungskompass