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Klinikum mit OP-Roboter nur für Chirurgie von Kindern

OP-Roboter
Chirurgie: Klinikum mit OP-Roboter nur für Kinder

Chirurgie: Klinikum mit OP-Roboter nur für Kinder
Prof. Gödeke (links) und Prof. Muensterer mit dem neuen Senhance-Robotersystem (Bild: LMU Klinikum)
Am Klinikum der Universität München operieren Ärzte der Chirurgie seit diesem Jahr mit einem OP-Roboter speziell für Kinder. Mit seinen extra kleinen Instrumenten können sie minimalinvasive OPs im Bauch- und Brustraum bei Kindern ab etwa zwölf Monaten durchführen.

Seit ein paar Wochen gibt es im Dr. von Haunerschen Kinderspital des Klinikum der Universität München (LMU) ein Senhance Surgical Robotic System speziell für Operationen bei Kindern. Im Unterschied zu anderen Systemen nutzt dieser OP-Roboter extra kleine Instrumente (3 bis 5 statt der üblichen 8 Millimeter). Das ermöglicht den Ärzten der Kinderchirurgischen Klinik minimalinvasive OPs im Bauch- und Brustraum bei Kindern ab etwa zwölf Monaten. Das LMU Klinikum setzt dieses Roboterassistenzsystem exklusiv für Kinder ein.

Roboter-Chirurgie mit besonders kleinen Instrumenten

Bei der Operation mit dem Surgical Robotic System sitzt der Chirurg direkt an einer Bildschirmkonsole und steuert über Infrarot Eye Tracking die Kamera. Zeitgleich führt er händisch ferngesteuert die Instrumente. Zentraler Vorteil für Operationen bei Kindern sind die erstmals nutzbaren 3 bis 5 Millimeter kleinen Instrumente; bei anderen Roboterassistenzsystemen sind diese mindestens 8 Millimeter groß. Da die Instrumente einen kleinen Aktionsradius haben und abwinkelbar sind, können damit sehr präzise Eingriffe gemacht werden. Das Roboterassistenzsystem gibt dem Operateur außerdem ein haptisches Feedback, ein Tremorfilter sorgt für eine ruhige Hand bei der OP. Ein weiterer Vorteil: Bei den Operationen mit dem OP-Roboter wird fast ausschließlich mit wieder verwertbaren Instrumenten und Materialien gearbeitet. Das senkt die Kosten und den Materialverbrauch deutlich und ist auch aus ökologischer Sicht nachhaltig. Für die Operateure bringt das Roboterassistenzsystem ergonomische Vorteile: Dadurch dass sie nicht mehr über lange Zeit am OP-Tisch stehen müssen, reduziert sich die Belastung in der Körperhaltung, unter anderem für Nacken und Rücken.

Gute Erfahrung mit der robotergestützten Chirurgie

Inzwischen haben die Kinderchirurgen schon einige Operationen mit dem OP-Roboter durchgeführt. Darunter waren unter anderem abdominelle und urologische Eingriffe sowie eine Tumor-Operation. Das erste Resümee: „Die ersten Operationen sind durchweg reibungslos verlaufen“, sagt Prof. Oliver Muensterer, Direktor der Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik am Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums. „Die Patienten haben sich in kurzer Zeit gut erholt und konnten alle in den folgenden Tagen in bestem Zustand nach Hause entlassen werden.“ Der OP-Roboter soll zukünftig rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für Operationen zur Verfügung stehen. Damit geht das LMU Klinikum neue Wege in der roboterassistierten Kinderchirurgie in Deutschland.

Da es zurzeit noch relativ wenige Publikationen zum Einsatz von Roboterassistenzsystem bei Operationen an Kindern gibt, möchte das Team um Prof. Oliver Muensterer und Prof. Jan Gödeke die Forschung in diesem Bereich aktiv angehen: „Studien zum Einsatz von Robotersystem bei Erwachsenen zeigen unter anderem, dass die OP-Roboter präziser arbeiten, dass die Patienten postoperativ weniger Schmerzen haben und es weniger Blutverlust gibt“, sagt Prof. Oliver Muensterer. „Wir möchten jetzt die spezifischen Vorteile für Kinder aufschlüsseln.“

Kontakt:
LMU Klinikum
Prof. Dr. med. Oliver J. Muensterer
Direktor der Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik
Telefon: +49 (0)89 4400 53101
E-Mail: oliver.muensterer@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. med. Jan Gödeke, MBA, FACS, FEBPS
Stellv. Direktor der Kinderchirurgischen Klinik und Poliklinik
Telefon: +49 (0)89 4400 57859/53101
E-Mail: jan.goedeke@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de

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