Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient hilft dabei, die Behandlung zu verstehen, mit dem Erfolg, dass Medikamente besser eingenommen und wichtige Therapieschritte konsequent mitgegangen werden. Aber wie rede ich als Arzt mit den Patienten am besten, und was darf ein Patient von seinem behandelnden Arzt kommunikativ erwarten?
Frei verfügbare Materialien
Speziell für Kollegen aller Gesundheitsbereiche steht ab sofort ein an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden entwickeltes Training zur Arzt-Patienten-Kommunikation online. Der Kurs und alle Materialien sind für interessierte Personen nach Registrierung frei verfügbar. Das Trainingsprogramm umfasst Grundlagen der Kommunikation und spezifische Kommunikationskompetenzen für schwierige Gesprächssituationen in der Arzt-Patienten-Kommunikation.
Europäische Vernetzung des Projektes
Da sich auch praktizierende Ärzte und Pflegefachkräfte aus anderen europäischen Ländern mit einer besseren Arzt-Patienten-Kommunikation beschäftigen, wurde das Training durch europäische Projektpartner mitentwickelt. Aufgrund der europäischen Vernetzung des Projektes stehen alle Materialien des Trainings in fünf europäischen Sprachen (Deutsch, Englisch, Griechisch, Polnisch und Spanisch) zur Verfügung.
Praxisorientierte Arbeitsweise
Gefördert wurde das Kommunikationstraining von Erasmus+ im Rahmen des Projektes „Health Communication Training for Health Professionals in Europe“ (H-Com). Das Projekt hat seit 2015 das Ziel, innerhalb der EU einheitliche Standards beim Erwerb von Gesprächsführungskompetenzen im Gesundheitswesen zu fördern. „Unsere Arbeitsweise war von Anfang an praxisorientiert“, sagt Victoria-Luise Batury, Koordinatorin des H-Com Projektes auf deutscher Seite. So wurden in den vergangenen beiden Jahren im Projekt unter anderem europaweit existierende Programme zur Arzt-Patienten-Kommunikation systematisch erfasst und in einer Online-Datenbank veröffentlicht. Darüber hinaus fanden in allen beteiligten Ländern moderierte Gruppendiskussionen mit Ärzten, Patienten und weiteren Experten aus dem Gesundheitswesen zur Identifikation von Problemfeldern der Arzt-Patienten-Kommunikation statt. An einer europaweiten Online-Umfrage zum Thema haben sich mehr als 700 Personen beteiligt. Eine systematische Literaturrecherche in den wichtigsten Datenbanken mündete in einem ausführlichen Überblick, der ebenfalls über die Website einsehbar ist.
Die Anerkennung als ärztlichen Fortbildungsveranstaltung ist bei der Sächsischen Landesärztekammer beantragt.
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