Das Post-Covid-19-Syndrom ist noch zu neu, um umfassend erforscht zu sein, und wird längst nicht in allen Fällen erkannt. „Bereits Stand Herbst 2021 ist die Rede von bis zu 350 000 Betroffenen in Deutschland, was ich für durchaus plausibel halte,“ so Prof. Dr. med. Michael Jöbges von den Kliniken Schmieder, Konstanz. Im Vordergrund der Symptome steht für einen Großteil der Patienten die anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit („Fatigue“). Körperliche und auch kognitive Erschöpfung kann die soziale Teilhabe teilweise oder vollständig einschränken, also auch dazu führen, dass Erwerbstätige nicht mehr in der Lage sind, ihrer Arbeit nachzugehen.
Diffuse Symptome erschweren Diagnostik von Post-Covid
Die Diagnostik des Post-Covid-19-Syndroms sowie die Suche nach den Ursachen und therapeutischen Optionen sind auch deshalb schwierig, weil sich die subjektive Erschöpfung nur schwer in objektiv messbare Symptome übertragen lässt. Das Robotersystem Hunova der Movendo Technology Srl mit Hauptsitz in Genua, Italien, kann dazu beitragen, weil sich damit unter anderem sensomotorische Funktionen von Rumpf und unteren Gliedmaßen sowie Haltung, Gleichgewichtssinn und Eigenwahrnehmungskontrolle bewerten und darstellen lassen. Hunova ist ein anwenderfreundlicher und intuitiv zu begreifender Reha-Roboter, der Physiotherapeuten bei orthopädischen, geriatrischen und rehabilitativen Behandlungen zur Seite steht.
Vergleich zeigt überraschende Gleichgewichtsstörung
In einer Anfang Oktober 2021 publizierten Studie haben italienische Mediziner Gleichgewichtsstörungen identifiziert, die so nicht zu erwarten waren: Mit Hilfe von Messungen mit Hunova verglichen sie das Schwanken des Körperschwerpunkts („sway“) von Post-Covid-19-Patienten mit dem Gesunder. Bei geschlossenen Augen ergaben sich keine Schwankungsunterschiede zwischen den beiden Gruppen. Mit offenen Augen schwankten die Mehrzahl der Post-Covid-19-Patienten stärker als das gesunde Vergleichskollektiv.
Erster Schritt: Ergebnisse reproduzieren
„Die Erkenntnisse, die in der Studie mit Hunova herausgekommen sind, waren so nicht erwartbar,“ so die Bewertung von Prof. Jöbges. Nach Auswertung erster eigener Post-Covid-19-Patienten, scheinen sich die Ergebnisse aus der Studie in der Praxis reproduzieren zu lassen.“ Das könne sich als wichtiges Kriterium herausstellen, um Post- und Long-Covid zu diagnostizieren und besser zu verstehen. Nach einem Erklärungsansatz gefragt, warnt Prof. Jöbges vor voreiligen Schlüssen: „Wir stehen ganz am Anfang. Die Störung des Gleichgewichtssinnes bei offenen Augen könnte im Zusammenhang mit der Fatigue darauf hindeuten, dass der Organismus unverhältnismäßig viel Energie dafür aufwenden muss. Ob sich das tatsächlich als ein Grund für die anhaltende Erschöpfung herausstellen wird, wird erst die weiterführende Forschung zeigen.“
Hunova: Robotersystem automatisiert die Rehabilitation
Das Robotersystem Hunova lässt sich bei der Rehabilitation des Patienten durch passive (mobilisierende) und aktive (belastende oder propriozeptive) Übungen einsetzen und auf Basis der eingehenden Sensormessungen anpassen. Dank Automatisierung des Rehabilitierungsprozesses kann der Physiotherapeut mehrere Patienten gleichzeitig behandeln. Bei Bedarf kann er die Reha-Programme intensivieren und die Leistungen des Patienten im Hinblick auf Bewegungsumfang, Geschwindigkeit, Kraft und andere abgeleitete Parameter bewerten. Das System besteht aus einer mobilen Plattform zum Ausführen der Übungen in ein- und zweibeiniger Konfiguration und einer mobilen Plattform auf Höhe des Sitzes. Beide Plattformen sind voll programmierbar. Über den drahtlosen Positionssensor, der am Rumpf beziehungsweise der betreffenden Körperregion des Patienten befestigt wird, können, je nach Übung, die Bewegungen des Patienten überwacht werden, um Beschleunigungen und Rotationen in Echtzeit zu messen.
Weitere Informationen zum Robotersystem Hunova und Kontakt zur deutschen Niederlassung:
Movendo Technology GmbH
Ganghoferstr. 66
80339 München