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Branchenstudie von Swiss Medtech: Schweiz bleibt Medizintechnik-Land

Branchenstudie Schweizer Medizintechnikindustrie
Trotz Herausforderungen: Die Schweiz bleibt Medizintechnik-Land

Trotz Herausforderungen: Die Schweiz bleibt Medizintechnik-Land
Die Schweizer Medtech-Industrie trägt mit solidem Wachstum und zahlreichen Arbeitsplätzen zur nationalen Wirtschaft bei – trotz zahlreicher Herausforderungen durch Regulierung und Kostendruck (Bild: millaf/stock.adobe.com)
1400 Unternehmen, 71 700 Beschäftigte, ein Branchenumsatz von 23,4 Mrd. CHF im Jahr 2023 und über 500000 verschiedene Medizinprodukte: Mit diesen Kennzahlen zeigt sich die Schweizer Medizintechnikindustrie – trotz Herausforderungen – als robuster und bedeutender Pfeiler der Schweizer Volkswirtschaft.

Die Schweizer Medizintechnikindustrie ist ein bedeutender Bestandteil der nationalen Wirtschaft und ein Motor für Innovation und Beschäftigung. Mit einem Umsatzwachstum von über 6 % in den letzten zwei Jahren hat die Branche doppelt so stark zugelegt wie das nominale Bruttoinlandprodukt der Schweiz im gleichen Zeitraum. Diese Dynamik zeigt die Robustheit und Wachstumsstärke der Medtech-Industrie, die im Vergleich zu anderen Sektoren überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze schafft.

Die jüngste Branchenstudie von Swiss Medtech und der Helbling Gruppe, die auf einer Umfrage unter mehr als 470 Schweizer Medtech-Unternehmen basiert, unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung der Branche. In den letzten zehn Jahren wurden rund 20 000 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon allein 4200 in den letzten zwei Jahren. 2023 beschäftigte die Branche etwa 71 700 Personen. Damit ist die Medizintechnikindustrie einer der größten Arbeitgeber der Schweiz.

Die Schweizer Medizintechnik-Branche ist stark von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt. Von den rund 1400 Medtech-Unternehmen in der Schweiz haben 95 % weniger als 250 Mitarbeiter, während die restlichen 5 % der Großunternehmen rund die Hälfte aller Beschäftigten in der Branche stellen. Der Umsatz der Branche stieg von 20,8 Mrd. CHF in 2021 auf 23,4 Mrd. CHF in 2023. Etwa 12 % des Umsatzes reinvestiert die Branche in Forschung und Entwicklung.

Wichtigster Handelspartner der Schweizer Medtech-Industrie bleibt die Europäische Union, gefolgt von den USA und aufstrebenden asiatischen Märkten wie China. Rund die Hälfte der Exporte geht in die EU, wobei Deutschland der bedeutendste Partner ist. Die USA sind das wichtigste Einzel-Exportland und gewinnen auch als Importland an Bedeutung.

EU-MDR als Hemmschuh,
KI als Chance

Die größte Herausforderung für die Medtech-Branche sind die hohe Regulierungsdichte und der Kostendruck. Die europäische Medizinprodukteregulierung (MDR) kommt in der Branche nicht gut weg. Sie wird als bürokratisch, kostspielig und innovationshemmend kritisiert. Laut Studie haben 80 % der Unternehmen zur Bewältigung der MDR zusätzliches Personal angestellt. Die Hälfte der Unternehmen reduzierte ihr Produktportfolio um durchschnittlich 20 %.

Bereits heute beantragen über 20 % der Schweizer Unternehmen die Erstzulassung für ihre neusten Produkte nicht mehr in Europa, sondern in den USA. Über 30 % zertifizieren ihre Produkte sowohl in Europa als auch in den USA, wobei der Prozess in Europa viel langwieriger ist. Das Parlament beauftragte den Bundesrat bereits im November 2022, FDA-zertifizierte Medizinprodukte in der Schweiz zu erlauben. Dafür muss das nationale Recht angepasst werden. Damit könnte die Patientenversorgung sichergestellt und der schnelle Zugang zu Innovationen gewährleistet werden, heißt es. Zudem wäre die Schweiz mitten in Europa ein noch attraktiverer Medtech-Standort für international tätige Firmen als bisher.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz als Chancen

Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Medtech-Industrie hängt künftig stark von der Digitalisierung und nachhaltigen Geschäftsmodellen ab, so der Verband. Nachhaltigkeit wird immer mehr zu einem zentralen Kriterium für den Marktzugang. Die vorliegende Studie und weitere Umfragen von Swiss Medtech zeigen zudem, dass Nachhaltigkeit bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften eine immer wichtigere Rolle spielt. (su)

Zur Branchenstudie: www.swiss-medtech.ch

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