Auf dem Europäischen Kongress für Radiologie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Mitte Juni in Freiburg haben Dentsply Sirona und Siemens Healthineers das weltweit erste zahnmedizinische Magnetresonanztomographie-Ssystem vorgestellt. Ein internationales Publikum aus Forschern und Wissenschaftlern erhielt Informationen zum „ddMRI“, dem dental-dedicated MRI.
Das System trägt den Namen Magnetom Free.Max Dental Edition, ist noch in der Entwicklung und noch nicht kommerziell verfügbar. Die beiden Unternehmen arbeiteten mit zahnmedizinischen Universitäten weltweit zusammen, um die orale Diagnostik durch die Etablierung der MRT in der Zahnmedizin voranzubringen.
Magnetresonanztomographiesystem: Diagnostik mit Mehrwert
Die Arbeit mit Magnetresonanztomographie-System soll einen Mehrwert für die zahn-, kiefer- und gesichtschirurgische Diagnostik bringen. Es ergänzt die bereits etablierten bildgebenden Verfahren, indem esnun auch Kontraste des Weichgewebes darstellt. Damit lässt sich bislang Unsichtbares sichtbar machen.
Informationen über Weichgewebe, Nerven und Entzündungsaktivitäten können zur Früherkennung von Erkrankungen im Mundraum beitragen und Über- oder Unterversorgung vermeiden. Erste klinische Studien haben das Potenzial der MRT für die strahlungsfreie Bildgebung bei Indikationen wie
- der Extraktion des dritten Molaren,
- in der Endodontie,
- bei Kiefergelenksbeschwerden und Parodontitis sowie
- in der Kieferorthopädie
gezeigt.
Aufbau des Magnetresonanztomographiesystems
Das MRT-System Magnetom Free.Max Dental Edition ist mit einer dedizierten zahnmedizinischen Empfängerspule ausgestattet. Diese zielt darauf ab, eine einfache Patientenpositionierung für die Dentalbildgebung zu ermöglichen und eine hervorragende Bildqualität zu liefern. Spezielle, auf zahnmedizinische Indikationen zugeschnittene Scan-Protokolle sollen die MR-Bildakquisition vereinfachen. Eine automatische Fokusansicht für die dentale Anatomie ist darauf ausgelegt, Behandelnden die relevanten Strukturen zielgerichtet zu visualisieren. All dies ermöglicht einen kompletten Arbeitsablauf für den Patienten (Positionierung im Behandlungsraum, Scan- und Reinigungszeit) von 20 Minuten oder weniger. Der Ablauf ist vergleichbar mit einer zahnärztlichen Volumentomographie (DVT).
Mit seinem Platzbedarf von 24 m² und einer nahezu heliumfreien Kühltechnologie kann das System zudem die Anforderungen an die Infrastruktur im Vergleich zu konventionellen MRT-Systemen erheblich reduzieren. Das ermöglicht eine einfachere Installation. Magnetom Free.Max Dental Edition soll zunächst vornehmlich bei zahnmedizinischen Schulen und Universitäten weltweit Anwendung finden.
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Patienten gezielter behandeln
„Ich sehe in diesem neuen bildgebenden Verfahren ein großes Potenzial für die dento-maxillofaziale Diagnostik“, sagte Professor Dr. Rubens Spin-Neto, DDS, PhD, Dr. odont. von der Sektion für orale Radiologie, Abteilung für Zahnmedizin und Mundgesundheit an der Universität Aarhus in Dänemark. „Mehr zu sehen, indem man zusätzliche Informationen zu einer DVT-Aufnahme – zum Beispiel der Weichteile – erhält, bedeutet, dass man Patienten gezielter und unter Umständen erfolgreicher behandeln kann.“
Zusammen mit Prof. Dr. Donald Tyndall hielt Prof. Dr. Rubens Spin-Neto einen Vortrag über MRT in der dentomaxillofazialen Radiologie auf der Tagung ECDMFR 2024 in Freiburg. Darin erläuterten sie ausführlich die physikalischen Grundlagen der MR-Bildgebung sowie die Konzepte, die die zahnmedizinische MRT definieren. Darüber hinaus zeigten sie Fälle, in denen 2D-Röntgen- und DVT-Aufnahmen mit der zahnmedizinischen MRT verglichen wurden, um die Unterschiede und den Mehrwert der ddMRI in den entsprechenden Bildern zu verdeutlichen.
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Pionierarbeit im Gesundheitswesen
„Mit der Erschließung einer hochmodernen bildgebenden Diagnostiktechnologie für den Dentalbereich zum Nutzen der Patienten haben wir einen neuen Meilenstein erreicht“, sagte Max Milz, Group Vice President Connected Technology Solutions bei Dentsply Sirona während eines Pressegesprächs in Freiburg. „Wir sind sehr dankbar für die hervorragende Zusammenarbeit mit Siemens Healthineers. “ Diese ermögliche es nun, Zahnärzten und ihren Patienten die diagnostischen Möglichkeiten der MRT zugänglich zu machen. „Auch unsere Cloud-Plattform DS Core wird ddMRI unterstützen, da Zahnärzte die Plattform nutzen können, um Patientenfälle mit überweisenden Zahnärzten zu teilen.“
„Bei Siemens Healthineers ist es unser erklärtes Ziel, Pionierarbeit im Gesundheitswesen zu leisten. Die Entwicklung eines MRT für die Zahnmedizin bedeutet die Erschließung eines neuen klinischen Feldes, und wir freuen uns, diesen wichtigen Schritt mit unserem Partner Dentsply Sirona zu unternehmen“, betonte Andreas Schneck, Leiter Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthineers.
„Als Marktführer in der MRT sind wir in der Lage, die modernste Hardware in Kombination mit digitalen Technologien wie künstlicher Intelligenz für eine hochwertige Bildrekonstruktion und präzise, schnellere Diagnosen anzubieten.