Das EU-Forschungsprojekt „Largecells“ will organische Photovoltaik für die großflächige Anwendung bereit machen. Ihr Ziel: Bald sollen Halbleiter-Plastikfolien im Baumarkt zu kaufen sein, die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln.
Die Vision von Prof. M. Thelakkat, Professor für Angewandte Funktionspolymere an der Universität Bayreuth, ist revolutionär: In zehn bis zwanzig Jahren sollen Halbleiter-Plastikfolien für wenig Geld im Baumarkt erhältlich sein. Durch eine verbesserte Effizienz soll diese Photovoltaik-Technologie der nächsten Generation auf Basis von druckbaren Polymersolarzellen eine kostengünstige und großflächige Versorgung mit Sonnenenergie ermöglichen.
Damit es nicht bei der Vision bleibt, finanziert die Europäische Kommission seit Anfang September 2010 für die nächsten drei Jahre ein entsprechendes internationales Forschungsvorhaben mit 1,64 Mio. Euro. Unter der Leitung von Prof. Thelakkat beteiligen sich vier akademische Partner und je ein kleines oder mittelständisches Unternehmen aus Dänemark, den Niederlanden und Israel, sowie ein Konsortium aus indischen Wissenschaftlern an dem „Largecells“-Projekt (Large-area Organic and Hybrid Solar Cells). Die Bayerische Forschungsallianz übernimmt das Projektmanagement. Durch diese erfolgreiche, gemeinsame EU-Projektentwicklung mit der Bayerische Forschungsallianz fließen etwa 600 000 Euro Fördergelder aus Brüssel nach Bayern.
Organische, flexible Polymersolarzellen sind eine interessante Alternative zu den starren, anorganischen Photovoltaik-Elementen. Denn letztere sind aus reinem Silizium und erfordern in ihrer Produktion einen hohen Energie- und Kostenaufwand. Die organische Photovoltaik (OPV) basiert auf Polymeren. Diese „Plastiksolarzellen“ sind günstig und energieeffizient zu produzieren sowie flexibel einsetzbar. Allerdings scheitert ihre großflächige Anwendung bis dato an ihrer vergleichsweise niedrigen Effizienz.
Das Anfang September 2010 gestartete „Largecells“-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, neue geeignete polymere Funktionsmaterialien für organische Photovoltaikzellen zu synthetisieren, um eine Verdoppelung der heute erreichbaren Effizienz zu erzielen. Hierzu wird das Potenzial sowohl von rein organischen Systemen als auch von Hybridmaterialien aus anorganischen und organischen Halbleitern erforscht.
Weitere Informationen Bayerische Forschungsallianz
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