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Das Windrad auf dem Dach

Machbarkeitsstudie: Stromselbstversorgung durch Windenergie
Das Windrad auf dem Dach

Das Windrad auf dem Dach
Prof. Dr. Hans-Ulrich Hensche, Vizepräsident der FH Südwestfalen freut sich mit Prof. Dr. Jens Bechthold und Dr. Ralf Biernatzki über den „windigen“ Zuwendungsbescheid aus Arnsberg (Bild: Hinrichs)
Strom-Selbstversorgung mittels Wind: Die Fachhochschule Südwestfalen erstellt eine Machbarkeitsstudie zu Klein-Windenergie-Anlagen. Dazu erhielt sie von der Bezirksregierung Arnsberg einen Bewilligungsbescheid über knapp 50000 Euro.

Prof. Dr. Jens Bechthold vom Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungs-technik und Dr. Ralf Biernatzki vom Institut für Green Technologie (i.green) und Ländliche Entwicklung haben das Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht. Grundidee der beiden Ingenieure ist eine Klein-Windenergie-Anlage (KWEA) für die Einzelhausversorgung. „Wir wollen den Strom da produzieren, wo er gebraucht wird“, erläutert Bechthold die Herangehensweise. „Das ist das gleiche Prinzip, das mit der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) verfolgt wird. Und dazu wollen wir auf das Dach – auch um Höhe zu gewinnen.“ Im Gegensatz zum derzeitig vorherrschenden Trend mit Großanlagen, Offshore-Windparks und voluminösen Zielen geht es ihnen also nicht um die Einspeisung des Stroms und damit auch nicht um die viel diskutierte Einspeisevergütung, sondern um Selbstversorgung.

Neben den verbreiteten Windradtypen mit sich um die horizontale Achse drehenden Rotorblättern sollen hierfür gerade auch alternative Konzepte untersucht werden: Anlagen mit einer vertikalen Drehrichtung. „Den einfachsten Aufbau kann man sich wie ein längs aufgeschnittenes Fass vorstellen, deren Hälften versetzt an einer senkrechten Welle montiert sind“, erklärt der Konstruktionsprofessor. Solch ein Windrad wirft keine Schlagschatten und verursacht keinen Vogelschlag.
Für ein Einfamilienhaus rechnen die Experten etwa mit einer 5 kW-Anlage. Das klassische Windrad benötigt hierfür einen Rotordurchmesser von bis zu 7 m. Für die vertikale Lösung veranschlagen die Experten einen Durchmesser von rund 2,5 m mit 2 m Höhe. Allerdings haben vertikale Lösungen bisher meist einen schlechteren Wirkungsgrad und laufen teilweise nicht alleine an.
Die Vorteile einer Selbstversorgung liegen auf der Hand: Bei reiner Eigennutzung ist das Bewilligungsverfahren bis zu einer bestimmten Höhe einfacher. Verhandlungen mit dem Netzversorger entfallen. Natürlich ist dies derzeit noch eine Vision: „Noch haben wir nicht die Technik“, stellt Bechthold klar. Ein großes Problem stellt die Strom-Speicherung dar.
Mit der Studie „Klein-Windkraft-Anlagen zur Einzelhausversorgung für dezentrale Energiegewinnung“ sollen zunächst die Möglichkeiten austariert werden. Die Machbarkeitsstudie umfasse daher Fragestellungen wie: Was gibt es derzeit auf Markt (Windenergieanlagen und Speichermöglichkeiten)? Wie groß muss eine Anlage dimensioniert sein? Auch rechtliche Aspekte (Genehmigungsverfahren) und das Thema Akzeptanz sollen Gegenstand der Untersuchung sein.
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