Was bedeutet die Stromabnahme durch Elektrofahrzeuge für das öffentliche Stromnetz? Und welche Rückwirkungen auf das Versorgungsnetz sind messbar? Eine Studie zu diesen Fragen kommt zu bemerkenswerten Ergebnissen.
Obgleich beim Laden von Elektrofahrzeugen am öffentlichen Netz festgelegte Grenzwerte gelten, stören einige der bisher am Markt erhältlichen Fahrzeuge die elektrische Energieversorgung. Zu dieser Schlussfolgerung kommt eine Verbrauchsstudie, die der Elektrotechnikprofessor Dr. Peter Plumhoff der Fachhochschule Bingen durchgeführt hat.
Ein Knackpunkt dabei ist die Umwandlung von Wechselstrom aus dem Versorgungsnetz in Gleichstrom für die Batterie. „Der Strom verliert seine Sinusform und wird verzerrt: Das kann sowohl im öffentlichen wie auch im privaten Netz zu Störungen anderer Verbraucher führen, oder als Folge einer Überlastung zur Unterbrechung der beim Ladevorgang genutzten elektrischen Verbindung“, fasst der Hochspannungsexperte das Resultat der Untersuchungen zusammen. So könne im privaten Bereich während eines Ladevorgangs Herd oder Heizung ausfallen, oder, mit anderer Dimension, im öffentlichen Netzbereich bei einer Kabelüberlastung die Stromversorgung eines ganzen Stadtteils unterbrochen werden, nennt der Professor mögliche konkrete Störungen. Deshalb hält er es für wichtig, Vorschriften zur elektromagnetischen Verträglichkeit sinngemäß auch für Ladeinfrastruktur und Elektromobile anzuwenden.
Deren Zahl auf deutschen Straßen nimmt langsam zu. Der Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität und das Ziel der Bundesregierung, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren, bestimmen die Richtung. Das Angebot an Elektromobilen, die Nutzung elektrisch betriebener Fahrzeuge und der Ausbau der Ladeinfrastruktur folgt langsam, aber stetig mit ansteigenden Marktanteilen.
Weitere Informationen: www.fh-bingen.de/forschung/forschungsschwerpunkt-elektromobilitaet/betrieb-der-solartankstelle.html
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