Ein neuer Routenplaner soll schnell und bequem zum Ziel führen – und doch ein verändertes Mobilitätsverhalten ermöglichen, das verstärktes Verkehrsaufkommen, steigende Energiepreise und erhöhte Umweltverschmutzung berücksichtigt.
Für ihr Projekt „Next-Generation Route Planning“ erhielten Wissenschaftler den mit einer Million US-Dollar dotierten Google Focused Research Award. Prof. Dorothea Wagner und Prof. Peter Sanders vom Karlsruher KIT erforschen gemeinsam mit Prof. Hannah Bast von der Universität Freiburg die nötigen Algorithmen für die nächste Generation von Routenplanern.
Mit diesen wird es möglich, Routen in multimodalen Verkehrssystemen zu berechnen, also in solchen, die verschiedene Verkehrsmittel wie Auto, Bahn, Bus, Flugzeuge und Schiffe, aber auch Fahrrad und Fußwege berücksichtigen. Das neue System passt sich in Echtzeit an die aktuelle Verkehrslage an und kann schnell auf abweichende Rahmenbedingungen wie Staus oder Fahrplanänderungen reagieren. Zukünftige Routenplaner werden zudem nicht nur die Reisezeit beachten, sondern auch Reisekosten oder Umweltbelastung. Darüber hinaus soll der Nutzer künftig seine Route noch besser nach seinen persönlichen Vorlieben gestalten und zum Beispiel längere, dafür attraktivere Routen auswählen können.
Die Idee erläutert Prof. Dorothea Wagner: „Wenn wir von Karlsruhe nach Wien wollen, können wir mit dem Auto oder mit einem Reisebus fahren, den Zug nehmen oder von einem der drei Flughäfen im Einzugsgebiet starten. Um letztere zu erreichen, können wir öffentliche Verkehrsmittel, das Auto oder, je nach Wohnort, sogar das Fahrrad benutzen. Außerdem wünschen wir uns eine landschaftlich schöne Route, die Umweltbelastung sollte möglichst gering sein, gleiches gilt für die Kosten. Diese vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten stellen eine große Herausforderung für eine Abfrage in Echtzeit dar und erfordern neue Formen der Suche.“
Mit dem Google Focused Research Award fördert das Unternehmen Forschungsgebiete, die für die Informatik weltweit und auch für Google selbst von zentralem Interesse sind. Der Preis ist mit knapp einer Million US-Dollar dotiert und liegt damit in der höchsten von Google ausgelobten Preiskategorie. Die Preisträger können darüber hinaus Tools, Technologien und Expertise des Unternehmens nutzen.
Weitere Informationen: www.kit.edu
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