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KI in der Medizin: Bald schreibt die KI den Arztbrief

Whitepaper Natural Language Processing
KI in der Medizin: Bald schreibt sie den Arztbrief

KI in der Medizin: Bald schreibt sie den Arztbrief
Den Arztbrief verfassen – das könnte bald der Job für eine KI werden (Bild: thodonal/stock.adobe.com)
im Natural Language Processing (NLP) kombinieren Wissenschaftler Algorithmen und Künstliche Intelligenz (KI). Ein Whitepaper zu diesem Thema beschreibt, welche Chancen NLP für Krankenhäuser bietet. So könnte die KI in der Medizin einen „Arztbriefgenerator“ bereitstellen.

Rund 150 Millionen Arztbriefe werden pro Jahr in Deutschland geschrieben. Das kostet Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Überhaupt zählen Gesundheitsdaten zu den derzeit am stärksten wachsenden Datenmengen. „In den meisten Krankenhäusern werden jeden Tag Unmengen an Texten händisch ausgewertet, was sich zusätzlich in unterschiedlichen Abteilungen oder nach der Entlassung beim Haus- und Facharzt wiederholt“, erklärt Dario Antweiler. Er ist Teamleiter Healthcare Analytics am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS aus Sankt Augustin. Gemeinsam mit seinem Team hat er ein Whitepaper verfasst, in dem er aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten dokumentenbasierter Prozesse im medizinischen Bereich aufzeigt. „Diese Prozesse könnten mit unseren Anwendungen flächendeckend automatisiert, schnell, präzise und – in Hinblick auf den Datenschutz – auch sicher umgesetzt werden.“ Davon würden das Gesundheitswesen und insbesondere das Personal und die Patienten profitieren.

Chancen durch den Einsatz von KI in der Medizin

Im Paper widmen sich die Experten auch Large Language Models (LLM). Diese haben in den vergangenen Monaten eine rasante Entwicklung vollzogen und sin dadurch verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

ChatGPT: Noch nicht fit genug für KI in der Medizin

Das derzeit vermutlich bekannteste Beispiel eines LLM ist ChatGPT, ein Chatbot, der natürlich klingende Texte erstellt. „In naher Zukunft werden diese Modelle in der Lage sein, multimodal zu arbeiten, also auch Bilder oder tabellarische Daten, und nicht nur wie bisher Texte und gesprochene Sprache, zu verarbeiten“, erklärt Antweiler. Dadurch ergeben sich auch im medizinischen Bereich neue Möglichkeiten. Das könnte das Personal entlasten und Behandlungsprozesse im Sinne der Patienten weiter verbessern. Den Datenschutz gelte es natürlich zu berücksichtigen.

ChatGPT und Co. – Task-Force zu generativer KI

Personalmangel, Kostendruck und ein „Information-Overload“ durch die stetig wachsende Menge an Daten stellen das Gesundheitswesen aktuell vor Herausforderungen. „Die Daten auszuwerten, zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen, kostet an vielen unterschiedlichen Stellen wertvolle Zeit, die im stressigen Krankenhausalltag einfach fehlt. Im schlimmsten Fall gehen wichtige Informationen verloren, was die Behandlung erschweren, teure Doppeluntersuchungen oder unvollständige Abrechnungen nach sich ziehen kann“, erklärt Antweiler.

KI-basierter Arztbriefgenerator Ende 2024 auf dem Markt

Um Lösungen für diese Probleme in die Krankenhäuser zu bringen, arbeitet das Healthcare-Analytics-Team des Fraunhofer IAIS bereits eng mit medizinischem Personal zusammen: Aktuell entwickelt es gemeinsam mit mehreren Universitätskliniken verschiedene Möglichkeiten der Informationsextraktion aus Dokumenten.

Das nächste Ziel: Bis Ende 2024 soll der Arztbriefgenerator auf den Markt kommen, der die Erstellung von Entlassbriefen vereinfacht. Dafür wertet die KI alle vorliegenden Dokumente aus und erstellt einen natürlich klingenden Text, der zusätzlich leicht verständliche Erklärungen für die Patienten enthält.

ChatGPT: Wo Forscher Regulierungsbedarf sehen

Nach einer Kontrolle und möglichen Ergänzung oder Änderung durch die Mediziner wird der Arztbrief per Knopfdruck erstellt. Das gelingt in einem Bruchteil der Zeit, die eine rein manuelle Erstellung gekostet hätte. Ein zusätzlicher Gewinn: Patienten warten am Tag ihrer Entlassung häufig länger auf dieses Dokument. Diese könnten dann früher das Krankenhaus verlassen.

KI vereinfacht Prozesse im Krankenhaus

Weitere Funktionen von Clinical NLP verringern die Arbeitslast des medizinischen Personals insgesamt, da die KI wichtige Informationen aus Krankendaten eines Patienten automatisiert zusammenfassen und allen Behandlern übersichtlich strukturiert zu Verfügung stellen kann. Informationen sind so in kürzester Zeit greifbar und können weiterverarbeitet werden.

www.fraunhofer.de

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