Brustkrebs ist bei Frauen zwischen 40 und 50 Jahren die Haupttodesursache. Wird die Krankheit jedoch in einem frühen Stadium entdeckt, kann sie in über 90 % der Fälle geheilt werden. Die Mammografie ist aktuell die effizienteste und wissenschaftlich angesehenste Form der Früherkennung. Trotz dieser Effizienz gibt es einige Hindernisse, dazu zählen insbesondere der Zugang zu dieser Vorsorge, die unangenehme Untersuchung und die Verzögerungen bei der Kostenübernahme. Die Entwicklung von Hilfsmitteln für die Früherkennung ist darum eine Herausforderung für die öffentliche Gesundheit.
Mit technologischen Hilfsmitteln soll im Rahmen des Projekts Sbra eine neue Diagnosemethode entstehen, die erschwinglicher ist als Mammografie-Screenings. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird von fünf Partnern durchgeführt. In Frankreich erhält es Unterstützung vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), in der Schweiz vom Bund und vom Kanton Neuenburg im Rahmen des europäischen Förderprogramms Interreg Frankreich-Schweiz. Das Ziel des Projekts Sbra ist es, einen intelligenten, mit Sensoren ausgestatteten Büstenhalter zu entwickeln, der in der Lage ist, Brustkrebs frühzeitig und ohne Gesundheitsrisiko effektiv zu erkennen. In einem ersten Schritt wird untersucht, ob die ins Auge gefassten Technologien dazu in der Lage sind. Zielgruppe sind insbesondere Frauen, die ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs haben, und solche, die an keinem Früherkennungsprogramm teilnehmen.
Das Projekt ist eine schweizerisch-französische Zusammenarbeit. Die Beteiligten sind das CSEM in Neuenburg, die Ecole Nationale Supérieure de Mécanique et des Microtechniques (ENSMM) in Besançon, das Hôpital Nord Franche-Comté (HNFC) in Belfort, die Technische Universität Belfort-Montbéliard und das Schweizer Unternehmen ZTC Technology aus La Chaux-de-Fonds.