Bloß nicht gefüttert werden! Menschen, die im Krieg beide Hände verloren hatten, sollten ihre Würde behalten und selbst essen können. Mit modularen Prothesen, an die Aufsätze geschraubt wurden, war das möglich. Die Messergabel war einer davon, neben Ringen, Kugeln, Klauen oder Haken. Die hand‧förmige Kosmetikprothese hingegen durfte mit aufs Hochzeitsfoto, oder der Lehrer trug sie, um seine Schüler nicht abzulenken.
Was Menschen mit Prothesen machen und was Prothesen mit den Menschen machen, wurde in einem Forschungsprojekt untersucht – am Beispiel der Pro‧thesensammlung des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden. Der Band „Körpergeschichten“ relativiert gängige Vorstellungen über das Leben mit Körperersatzteilen. Der Band „Para‧human“ beleuchtet Technik, die nicht verlorene Fähigkeiten ersetzt, sondern vorhandene zu erweitern versucht.
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