Die Medizintechnik-Branche sorgt sich zunehmend um den Standort Deutschland. Laut BVMed-Herbstumfrage 2017 liegt das erwartete Umsatzwachstum der Unternehmen im Inland nur noch bei 2,8 %, deutlich unter dem Vorjahreswert. Die weltweite Umsatzentwicklung bleibt dagegen mit einem Plus von 5,9 % auf dem guten Vorjahresniveau.
Der „Innovationsklima-Index Medizintechnik“ des BVMed fiel im vierten Jahr in Folge, von einem Wert von 6,2 im Jahr 2013 auf nur noch 4,5 in diesem Jahr. Als größte Hemmnisse für die Entwicklung der Branche sehen die Unternehmen die gestiegenen Anforderungen und die steigenden Kosten für den Marktzugang durch die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung sowie für die Erstattung durch die langen Nutzenbewertungsverfahren.
„In der neuen Legislaturperiode sollten die Bewertungsverfahren daher verbessert und beschleunigt werden“, sagte BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt bei der Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen des BVMed-Medienseminars in Berlin. Aufgrund der schwieriger werdenden Rahmenbedingungen gerät der Jobmotor Medizintechnik ins Stottern. Nur noch 44 % der Unternehmen schaffen dieses Jahr zusätzliche Jobs (Vorjahr: 66 %), 12 % müssen sogar Arbeitsplätze abbauen. Trotz der angespannten Situation im Inland wird verstärkt in die deutschen Produktionsstandorte investiert.