Die wichtigste Eigenschaft von Plasma für die Medizintechnik ist seine sterilisierende und desinfizierende Wirkung. Durch den Einsatz von kaltem Atmosphärendruckplasma können medizinische Geräte und Ausstattungen ohne den Einsatz von zusätzlichen Chemikalien sterilisiert werden. Mit der Piezoelectric Direct Discharge (PDD) Technologie der Relyon Plasma GmbH, Regensburg, lassen sich so die als besonders kritisch eingestuften MRSA-Bakterien ohne den Einsatz von Antibiotika neutralisieren.
Medizintechnische Werkstoffe, wie beispielsweise Zirkonia, Keramiken oder Titan und Edelstahl, aber auch PEEK, Teflon, Silikon und hochgefüllte Polymere können im Benetzungsverhalten optimiert werden. Diese Eigenschaft ist die Grundlage für eine gute Klebeverbindung oder die Biokompatibilität und die Akzeptanz durch das umgebende lebende Gewebe.
In der Zahnmedizin wird das Verfahren seit langem genutzt: Durch die Funktionalisierung der Oberflächen mit Atmosphärendruckplasma wird die Oberfläche gereinigt, das Implantat sterilisiert und so das Infektionsrisiko verringert. Gleichzeitig wird die Oberflächenenergie des Implantates erhöht. Die bessere Benetzbarkeit fördert die Zell-anlagerung auf der Implantatoberfläche, der Heilungsprozess wird beschleunigt.
Vielseitiges Plasma
Eine weitere Eigenschaft von Plasma ist die keim- und geruchsreduzierende Wirkung. Zudem kann die Plasmatechnologie im medizinischen Bereich für die dermatologische Behandlung von Wunden, Hautkrankheiten oder Infektionen eingesetzt werden. Das kalte Plasma bei Atmosphärendruck wirkt über UV-Strahlen, reaktive Verbindungen und elektrische Felder. Das Zusammenspiel dieser Faktoren verlangsamt das Wachstum von Bakterien.
Auf der Messe Medtec Live:
Halle 9, Stand 451