Das Open-Source-Programm „Ehrapy“ soll eine zentrale Lücke in der Analyse von Gesundheitsdaten schließen. „Es gab bisher keine standardisierten Tools, um vielfältige und komplexe medizinische Daten systematisch und effizient auszuwerten. Das haben wir mit Ehrapy geändert“, sagt Lukas Heumos. Er ist einer der Hauptentwickler und Wissenschaftler am Institute of Computational Biology bei Helmholtz Munich und der Technischen Universität München (TUM).
Das Team hinter Ehrapy kommt ursprünglich aus der biomedizinischen Forschung und hat Erfahrung bei der Auswertung komplexer wissenschaftlicher Datensätze. „Der Gesundheitssektor steht vor ähnlichen Herausforderungen bei der Datenauswertung wie Menschen, die im Labor forschen“, war Heumos´ Feststellung zu Beginn des Ehrapy-Projekts.
Die neue Lösung soll Patientendaten auswerten. „Ehrapy kann auch neue Muster aufdecken und Erkenntnisse möglich machen, ohne dass man die Daten mit einer bestimmten Vorannahme oder Hypothese untersucht.“ Dieser als explorativ bezeichnete Ansatz sei ein Alleinstellungsmerkmal.
Die Forschenden konzipierten Ehrapy von Anfang an als Open-Source-Software. Die Software steht als so genanntes Python-Package auf Github, einem Online-Dienst zur Softwareentwicklung, zur Verfügung. Der Einsatz in der klinischen Praxis ist ein langfristiges Ziel.