Das Dresdner Fraunhofer IWS rüstete das System für das koaxiale Draht-Auftragschweißen anwendungsspezifisch mit speziell ausgelegten Optikkomponenten, Draht- und Medienzufuhr sowie mit Kameras und Sensoren aus. So ermöglichen die Wissenschaftler sowohl eine Überwachung des Bearbeitungskopfes als auch die Aufzeichnung, Verarbeitung und Vernetzung relevanter digitaler Prozessdaten als neue Funktionalitäten.
Die neu entwickelte miniaturisierte Variante Coaxwire Mini soll die Lücke zur Hochpräzisionsbearbeitung insbesondere für Anwendungen zum Reparieren und Generieren von hochwertigen und filigranen Komplexbauteilen schließen. Erstmals lassen sich in einem maschinengeführten System dünne Drähte von 300 bis 600 µm Durchmesser verarbeiten – für bestimmte Legierungen auch das besonders anspruchsvolle Spektrum von 100 bis 250 µm. Der Bearbeitungskopf eignet sich für Strahlquellen, die im grünen oder blauen Lichtspektrum emittieren. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Werkstoffe wie Kupfer oder Gold besser zu verarbeiten.
Mit der zweiten, größeren Coaxwire-Variante lässt sich der Laser-Draht-Bearbeitungskopf mit einem Heißdraht-Modul ausrüsten. Bei vollständigem Erhalt der Richtungsunabhängigkeit und 3D-Fähigkeit ermöglicht diese Option materialabhängig eine um 20 bis 40 % gesteigerte Auftragsrate, teilt das Fraunhofer IWS mit. Außerdem vergrößert sich im gleichen Maße das Prozessfenster für das effiziente und fehlerfreie Verarbeiten moderner metallischer Hochleistungsmaterialien. Drähte bilden seit jeher das Rückgrat der Zusatzwerkstoffe in der Schweißtechnik, wie Prof. Steffen Nowotny, Abteilungsleiter Thermisches Beschichten am Fraunhofer IWS, erklärt: „Speziell beim Auftragschweißen bestehen die Vorzüge darin, dass sie sich einfach in die Schweißzone einführen lassen, dass sie den Draht vollständig ausnutzen und dass sie aufgrund der charakteristischen sauberen Prozesse Umwelt, Maschine und Bedienpersonal schonen.“