In einem gemeinsamen Positionspapier schlagen die acht Verbände der industriellen Gesundheitswirtschaft eine Dialogplattform „E-Health-Zielbild für Deutschland“ vor. Bio Deutschland, Bitkom, Bvitg, BVMed, Spectaris, VDGH, VFA und ZVEI setzen sich dabei für eine stärkere Vernetzung von unterschiedlichen Politikfeldern und Branchen unter einer zentralen politischen Moderation ein, um anhand einer nationalen E-Health-Strategie die Voraussetzungen für eine konsequente Digitalisierung zu schaffen. Dies soll zur erfolgreichen Umsetzung der im Koalitionsvertrag verankerten Ziele, wie dem „E-Health-Aktionsplan 2020“, beitragen.
Das branchenübergreifende Papier führt die zentralen Herausforderungen der Digitalisierung des Gesundheitssystems aus Sicht der beteiligten Verbände zusammen und präsentiert einen Formulierungsvorschlag für ein E-Health-Zielbild.
Zu den inhaltlichen Aspekten gehört ein neues Datenmodell, das die Nutzbarkeit von Forschungs- und Versorgungsdaten durch „gesetzliche Erlaubnistatbestände“ gewährleistet, beispielsweise im Rahmen von Big-Data-Anwendungen. Die Interoperabilität von medizintechnischen IT-Systemen soll auf Basis von Datenstandards verbessert werden. Auch sind transparente und verlässliche Zugangs- und Erstattungswege erforderlich, um Patienten regelmäßig einen schnellen Zugang zu innovativen digitalen Versorgungsangeboten zu gewähren.
Die acht Verbände haben bereits im Januar gemeinsam zur Entwicklung eines nationalen E-Health-Zielbilds aufgerufen. Dieses gibt nach ihrer Auffassung allen Beteiligten des Gesundheitssystems die notwendige Orientierung bei der Umsetzung des digitalen Wandels und ermöglicht es, konkrete Ziele zu definieren und zu erreichen.
Die industrielle Gesundheitswirtschaft steht in Deutschland für rund eine Million Beschäftigte und mit einem Gesamtumsatz von 77 Mrd. Euro für einen Anteil von 22 % an der Bruttowertschöpfung der gesamten Gesundheitswirtschaft.