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Hochpräzise, temperaturbeständige, schlagzähe, halogenfreie, sterilisierbare, elastische und flammfeste Kunststoffteile: Um solche Teile herzustellen, eignet sich das 3D-Druck-Verfahren Hot Lithography. Die patentierte Technologie des österreichischen Unternehmens Cubicure GmbH, Wien, erfordert keine Nachbearbeitung und beschleunigt so die Markteinführung neuer Produkte. Um diese Technologie hat das Dornbirner High-Tech-Unternehmen 1zu1 Prototypen GmbH & Co KG seinen Maschinenpark erweitert. So wollen sich die Dienstleister weiter als Pionier für den industriellen 3D-Druck positionieren.
Sieben hochviskose Harze für 3D-Druck mit Hot Lithography verfügbar
Mit der patentierten Technologie lassen sich speziell entwickelte hochviskose Harze verarbeiten. Sieben Materialien sind derzeit verfügbar. Die hochwertigen, daraus hergestellten Komponenten erfordern – anders als beim Selektiven Lasersintern (SLS) – keine Oberflächennachbearbeitung und sind sofort als Serienteile einsetzbar. „Das erhöht das Tempo und verringert die Kosten. Schon nach dem Druck gleicht die Qualität dem Spritzguss“, berichtet Thomas Kohler, CEO von 1zu1. Bei der Stückzahl gebe es keine Grenzen. „Bei passender Geometrie ist das Verfahren sogar für Millionenstückzahlen die ideale Lösung, wie aktuelle Projekte zeigen.“
Die Einführung erfolgt mit ausgewählten Pilotkunden. Ab Mitte November 2024 ist die Serien-Technologie fix im Portfolio von 1zu1 verankert. „Die Technologie eröffnet neue Anwendungsgebiete – etwa in der Medizintechnik und Elektronikindustrie“, ergänzt Kohler.
Vorteile der Stereolithografie und des Selektiven Lasersinterns vereint
Das Hot-Lithography-Verfahren vereint die Vorteile der Stereolithografie und des Selektiven Lasersinterns. Die Technologie produziert dank spezieller Beheizung und Beschichtung große Mengen hochpräziser Bauteile mit starken mechanischen und thermischen Eigenschaften. Ein 18 µm großer Laser-Strahldurchmesser realisiert Wandstärken ab 0,1 mm.
Qualitätssicherung: Strahlen vermessen für die Photopolymerisation
„Die hochwertige Oberflächenqualität erfordert kein Glätten im Nachgang. Mit den Photopolymeren von Cubicure sind Bauteile mit bis zu 300 Grad Celsius Temperaturbeständigkeit machbar – ein bisher unerreichter Wert“, erklärt 1zu1-Innovationsmanager Markus Schrittwieser.
Und Markus Kury, Chief Product Officer von Cubicure, fügt hinzu: „Bei Cubicure kombinieren wir die freie und flexible Formgebung des 3D-Drucks mit Performance-Kunststoffen.“ Partner wie 1zu1 schöpfen laut Kury „das volle Potenzial der digitalen Fertigung auf industriellem Niveau in der Praxis aus“.
Über das Unternehmen 1zu1
Die 1zu1 Prototypen GmbH & Co KG ist Mitglied der internationalen Prototal-Gruppe und setzt als Spezialist für hochwertige Prototypen und Serien auf die neuesten am Markt verfügbaren 3D-Druck-Technologien. 1zu1 betreibt unter anderem drei SLS-Hochleistungsanlagen P500 von EOS, nutzt die FDR-Technologie (Fine Detail Resolution), chemische Glättsysteme und automatisierte Strahlanlagen. Zu den Zielbranchen zählt die Medizintechnik.