Ob zur Individualisierung von Produkten, zur sicheren Rückverfolgung oder zum Schutz gegen Fälschungen: Es gibt viele Gründe Kunststoffe zu markieren. Bei Medizinprodukten sind die Anforderungen jedoch höher als in anderen Industrien.
Von Schläuchen und Einwegspritzen in der Medizin über Taster und Blenden im Automobilinnenraum bis hin zu Ventilen und Pumpen im Maschinenbau – viele industrielle Bauteile müssen permanent und zuverlässig gekennzeichnet werden: Mit maschinenlesbaren Rückverfolgungs-Codes, Seriennummern, Logos, alphanumerischen Zeichen, personalisierten Mustern, Grafiken und Schriftzügen oder mit Symbolen im Tag-und-Nacht-Design.
Die Kennzeichnung von Medizinprodukten stellt Hersteller jedoch zunehmend vor Herausforderungen: Die Anforderungen an eindeutige Kennzeichnung und Identifikation steigen, und die Vorschriften in der Medizinbranche werden strenger, wie die von der FDA (Food and Drug Association) eingeführte UDI-Richtlinie (Unique Device Identification) zeigt. Hersteller von Markiersystemen und Kennzeichnungslösungen nehmen die vielfältigen Herausforderungen an und entwickeln zuverlässige Lösungen für die Kennzeichnung medizinischer Produkte und Geräte. Diese Lösungen sollen nicht nur die einwandfreie, fälschungssichere Markierung gewährleisten, sondern auch die Prozesssicherheit und Effizienz der Hersteller medizinischer Produkte verbessern.
Lasermarkierung hat sich durchgesetzt
Aufgrund der qualitativ hochwertigen Markierergebnisse und Vielseitigkeit der Anwendungen hat sich Laserbeschriftung für die Markierung von Kunststoffen auch in der Medizintechnik durchgesetzt. Markierlaser kennzeichnen nahezu alle Inhalte auf fast allen Kunststoff-Materialien zuverlässig. Der berührungslose Markierprozess greift die Produktoberfläche nicht an und ermöglicht qualitativ hochwertige sowie präzise Markierungen, die dauerhaft und einwandfrei lesbar sind.
Für die hygienische Lasermarkierung von medizintechnischen Kunststoffen wird die Produktoberfläche mittels UV-Laserbeschrifter eingefärbt. Der ultraviolette Markierlaser Foba V.0020-uv der Alltec GmbH in Selmsdorf erzielt kontrastreiche Markierungen auch auf empfindlichen Produkten. Dabei sorgt die Energie des kurzwelligen UV-Laserlichts mit einer Wellenlänge von 355 nm für die photochemische Reaktion auf der zu bearbeitenden Produktoberfläche. Der dabei entstehende Wärmeeintrag ist so gering, dass selbst besonders sensible Materialien nahezu unversehrt bleiben: vom Kabel für den Flugzeugbau über transparente oder eingefärbte Schläuche bis hin zu medizintechnischen Kunststoffen für invasive Anwendungen oder flammgeschützten Kunststoffen für elektronische Gehäuse.
Mit einer typischen Pulsdauer von 20 ns und einem Strahldurchmesser von 10 µm färbt der UV-Laserbeschrifter nur die Oberfläche ein, verletzt diese aber nicht, wie etwa beim Aufschäumen. Katheter oder Insulinpumpen können so dauerhaft und sterilisierbar gekennzeichnet werden. Der Laser ermöglicht damit auch die Kennzeichnung bisher nicht unversehrt zu kennzeichnender Materialien wie Silikone oder weißer Polyamide. Und selbst Glas kann – ohne zu brechen – mit filigranen und gut erkennbaren Markierungen versehen werden. Die Möglichkeit des lösungsmittel- und additivfreien Kennzeichnens von Kunststoffen macht den UV-Markierlaser zu einer umweltfreundlichen und verbrauchsmittelfreien Markierlösung.
Auch Rückverfolgbarkeit wird unterstützt
Doch Laserbeschriftungsgeräte zählen nicht nur aufgrund der Markiereigenschaften zu den bevorzugten Verfahren, denn neueste bildgebende Prozesslösungen können noch mehr. Mit integriertem Vision-System IMP (Intelligente Markierpositionierung) entfalten Laserbeschriftungsgeräte ihr Können: Stabile Markierprozesse sorgen für gesteigerte Produktivität und Wirtschaftlichkeit in der Produktionslinie. Permanente, zuverlässig lesbare Lasermarkierungen, die Funktionen der Code-Rücklesung und der optischen Zeichenerkennung (OCV, Optical Character Verification) unterstützen die Produktrückverfolgung und Produktsicherheit.
Die M-Serie ist die neue Generation der Foba-Lasermarkiermaschinen. Kleinere, größere und geometrisch komplexe Werkstücke sowie Lose und Kleinserien werden präzise und wirtschaftlich bearbeitet. Die M-Serie ist in zwei Gehäusegrößen (M2000 und M3000) und je drei Modellvarianten (B: mit Arbeitstisch, R: mit Rundtisch, P: mit X-/Y-/Z-Achse) verfügbar. su
Aktueller Überblick zu UDI (Okt 2019)
Was bedeutet Unique Device Identification (UDI) für Medizinprodukte?
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