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VDMA kritisiert geplante Nachhaltigkeitsberichte gemäß CSRD

CSRD
VDMA kritisiert geplante Nachhaltigkeitsberichte

VDMA kritisiert geplante Nachhaltigkeitsberichte
Was Unternehmen für die Nachhaltigkeit tun, soll im entsprechenden Bericht stehen. Über den Aufwand, den das gemäß CSRD bedeuten würde, muss laut VDMA noch gesprochen werden (Bild: Parradee/stock.adobe.com)
Die geplanten EU-Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit hält der VDMA für realitätsfremd. Sie sollen die Wertschöpfungskette von Unternehmen umfassen. Dafür hätten mittelständische Betriebe laut Verband weder die Expertise noch gebe es dafür ausreichend Fachleute am Markt.

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) will die EU Unternehmen künftig dazu verpflichten, über Maßnahmen zu berichten, mit denen sie ihre Nachhaltigkeit steigern. Nach Ansicht des Branchenverbandes Maschinen- und Anlagenbau, des VDMA in Frankfurt, werde das viele mittelständische Betriebe de facto überfordern und am Ende „höchstens zu einer Bonanza für Berater“ führen.

„Der Maschinen- und Anlagenbau hat großes Interesse an einer für den internationalen Kapitalmarkt relevanten Berichterstattung zur Nachhaltigkeit“, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. „Gerade unsere Unternehmen tragen mit ihren Produkten zu einer nachhaltigen Entwicklung der Welt bei.“ Für die große Zahl mittelständischer Unternehmen, die erstmals unter die CSR-Berichtspflicht fallen, würden die Anforderungen in dieser Form aber sicherlich nicht umsetzbar sein. „Es droht eine riesige, ineffiziente und unnötige Bürokratiewelle auf den Mittelstand zuzurollen“, warnt Brodtmann. Dafür hätten die Maschinen- und Anlagenbauer keine Expertise, und auch am Markt seien die dafür benötigten Reporting-Fachleute nicht zu finden.

 Nach der ersten CSRD-Konsulationsrunde ist das Fazit: Anforderungen dezimieren

Bisher ist die erste Konsultationsrunde zur CSRD zu Ende gegangen. Nach Ansicht des Verbandes sollten die diesbezüglichen Berichtsanforderungen „deutlich dezimiert“ werden, um für mittelständische Unternehmen handhabbar und für den Nutzer der Information verwertbar zu bleiben.

Der VDMA bemängelt unter anderem, dass die Unternehmen ihre gesamte Wertschöpfungskette in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einbeziehen sollen. In der Praxis führe diese Kette über viele Stufen und könne bei vielen Maschinen und Anlagen zigtausende Teile umfassen kann – mit entsprechendem Aufwand. „Es muss ein risikobasierter Ansatz eingeführt werden, der dort ansetzt, wo Unternehmen noch Einfluss haben, um zu qualifizierten Informationen zu gelangen“, fordert Brodtmann. Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten solle die Politik zusätzliche Belastungen für Unternehmen auf ein Minimum reduzieren.

Nach Ansicht des VDMA ist es zudem zwingend erforderlich, dass sich die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattung an globalen Mindeststandards orientiert. Diese würden derzeit zum Beispiel vom International Sustainability Standards Board erarbeitet. „Ein europäischer Alleingang, wie er sich nun abzeichnet, schadet nicht nur der internationalen Berichterstattung mit enormer Doppelbelastung international aktiver Unternehmen, sondern gefährdet zudem direkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit Wohlstand und Beschäftigung in Europa“, so Brodtmann.


Kontakt zum Verband:
Judith Herzog-Kuballa
Referentin Umwelt und Nachhaltigkeit im VDMA
E-Mail: judith.herzog@vdma.org, Tel.: +49 (0)69-6603-1751

VDMA e.V.
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main
URL: https://vdma.org

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