Kein anderer Markt hat in den vergangenen Jahren die Mikrotechnikbranche ähnlich stark stimuliert wie die Medizintechnik. Der Trend zu einer personalisierten medizinischen Versorgung ebenso wie demografische Entwicklungen und die Digitalisierung, aber auch Gesundheitspolitik und Kostendruck treiben den technischen Fortschritt in der Medizintechnik und im Gesundheitswesen an.
In Europas Mikrotechnikbranche sind die Wachstumserwartungen weiterhin ausgesprochen positiv. Über achtzig Prozent der Unternehmen erwarten im Zeitraum 2017 bis 2019 ein Umsatzwachstum. Fast zwei Drittel der Mikrotechnikunternehmen in Europa bieten Produkte, Technologien oder Dienstleistungen für Medizintechnik und Gesundheit; für fast ein Fünftel ist es der wichtigste Absatzmarkt. Der Anteil der Unternehmen, die vorrangig den Medizintechnikmarkt beliefern, wird in den kommenden drei Jahren noch einmal um fünf Prozent steigen.
Medizinische Mikroprodukte und -technologien kommen heute und in naher Zukunft vor allem in der Diagnostik und Behandlung zum Einsatz. Eine bisher noch nachgeordnete, aber wachsende Bedeutung haben Anwendungen, die ein altersgerechtes Leben und den zweiten Gesundheitsmarkt adressieren. Aus Sicht der Mikrotechnikunternehmen ist die alternde Gesellschaft derzeit der stärkste Treiber für Innovationen in der Medizintechnik und Gesundheitsversorgung. FuE-Anstrengungen in der Mikro- und Nanotechnik werden deutlich stärker vom Bedarf nach personalisierten Methoden der Diagnostik, Behandlung und Prävention getrieben. Auch die digitale Transformation und der Kostendruck im Gesundheitswesen gelten in der Branche als Treiber für Innovationen.
Die Informationen wurden vom IVAM Fachverband für Mikrotechnik im Zuge seiner jährlichen Wirtschaftsdatenerhebung bei europäischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Mikrotechnik ermittelt.
Eine Zusammenfassung der Befragungsergebnisse ist abrufbar unter: www.ivam.de/download/IVAM-Befragung-2017.pdf