Aufgrund ihrer hohen Molekularmasse und der dadurch bedingten Viskosität lassen sich UHMW-PE nur aufwendig mechanisch bearbeiten. „UHMW-PE als Pulver muss erst gepresst werden, um dann die gewünschten Bauteile aufwendig aus Blöcken oder Ringformen mechanisch herausarbeiten zu können“, erklärt Norbert Hodrius, Produktmanager vom Distributor Dreyplas. „Bedingt durch ihre hohe Molmasse und die daraus resultierende starke Viskosität sind diese Polyethylene für den Spritzguss und die Extrusion grundsätzlich ungeeignet.“ Mit dem UHMW-PE vom Typ Lumber, das das japanische Unternehmen Mitsui Chemicals entwickelt hat, wird das nun möglich: Durch Veränderungen in der Polymerstruktur wird der Kunststoff so angepasst, dass sehr gute Fließeigenschaften erhalten werden. Somit ist eine gleichmäßige Verteilung im Werkzeug gewährleistet und Fehler wie Oberflächenrauigkeiten werden vermieden. Dennoch bleiben die Grundeigenschaften des Kunststoffs wie Gleitfähigkeit, Abriebfestigkeit und Wärmeformbeständigkeit bestehen.
Durch die besseren Gleiteigenschaften lassen sich auf diese Weise mehr Fertigteile aus dem beständigen Kunststoff in Serie fertigen. Nachbearbeitung oder Spanabfälle wie bei der Verwendung von UHMW-PE Halbzeugen entfallen. Trotz des speziellen Produktionsverfahrens verfügen die Varianten L3000, L4000 und L5000 über eine sehr hohe Verschleißfestigkeit und Schlagzähigkeit, wobei das L5000 speziell für die Extrusion geeignet ist.
Sie verhalten sich zudem wie Standardpolyolefine, was sich in der guten chemischen Beständigkeit und den elektrischen Eigenschaften niederschlägt. „Wir bieten im Vorfeld der Projektierung eine umfassende technische Beratung sowie Laboranalysen“, sagt Hodrius.