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Jeder, der schon mal ein auffälliges Muttermal untersuchen hat lassen, weiß um die Herausforderungen der mikroskopischen Begutachtung von entnommenem Gewebe zur Beurteilung pathogener Veränderungen. Eine Alternative zu diesem Verfahren bietet die konfokale Laserscanmikroskopie mit dem Vivascope 1500. Diese rein optische Biopsie in Echtzeit ermöglicht Schicht für Schicht eine Reise „in“ die Haut. Ihre zellulären Mikrostrukturen können in horizontal klar definierten, optischen Schnitten mit weniger als 5,0 µm Dicke Zelle für Zelle abgebildet werden. Das bildgebende Verfahren, das die unterschiedlichen Reflexionseigenschaften des Gewebes für sich nutzt, wird in der Medizin in vivo und ex vivo eingesetzt. Dieser nicht-invasive Blick in die Epidermis und die Dermis bis in das obere Stratum reticulare ist schmerzfrei, unkompliziert und schnell.
Für in-vivo- und ex-vivo-Untersuchung geeignet
Das gilt für beide Varianten: Bei in-vivo-Untersuchung durch die konfokale Laserscanmikroskopie bleibt dem Patienten eine schmerzhafte und potenziell nicht notwendige Gewebeentnahme erspart. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen nach nur wenigen Minuten vor. Obwohl dadurch in vielen Fällen eine Biopsie vermieden werden kann, bleiben ex-vivo-Gewebeproben oft unverzichtbar. Doch auch hier kann mithilfe von Vivascope 1500 entnommenes Gewebe nach lediglich minimaler Präparierung untersucht werden. Eine zeitnahe Beurteilung dieses Gewebes in horizontal exakt definierten optischen Schnitten ist unmittelbar nach der Exzision möglich.
Optikkompetenz von Wild hilft bei Vivascope-Fertigung
Nicht nur in Studien, sondern auch in der Praxis hat sich der Einsatz konfokaler Laserscanmikroskopie bewährt. Weltweit setzen zahlreiche dermatologische Praxen und Kliniken auf das Vivascope 1500 der US-amerikanischen Caliber I.D., das die Münchner Vivascope GmbH in Deutschland und Europa vertreibt. Es überzeugt mit sehr kurzen Scanzeiten und einer hohen Auflösung. Gefertigt wird das Laserscanmikroskop seit kurzem vom österreichischen Technologiepartner Wild. „Die Entscheidung, die Produktion von den USA zu uns nach Europa zu verlagern, hatte mehrere Gründe. Wir von Wild konnten jedenfalls mit unserer Optikkompetenz und großen Erfahrung in der industriellen Montage von komplexen Baugruppen für die Medizintechnik punkten. Auch unser Supply Chain Management sowie die Entwicklung eines stabilen, skalierbaren Montageprozesses haben überzeugt“ sagt Manfred Gallé, Head of Business Unit Medical Technology bei Wild. Zur Wild Gruppe gehören die Marken Wild mit den österreichischen Standorten Völkermarkt und Wernberg/Villach Land sowie Trnava (Slowakei) und Photonic mit Sitz in Wien.
Montageprozess komplett überarbeitet, neuer Prüfprozess eingeführt
Beauftragt wurde der Spezialist für optomechatronische Produkte mit dem Management der kompletten Produktverlagerung. Abgewickelt hat man diese über den bewährten Product Transfer Management System Prozess, der sicherstellt, dass alle wichtigen Parameter berücksichtigt werden und die Know-how Träger aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Montage, SCM und Vertrieb von Anfang an die Verlagerung begleiten. „Im Zuge dieses Prozesses haben wir aber auch Verbesserungspotentiale erkannt, den Montageprozess entsprechend überarbeitet, neue Vorrichtungen entwickelt und einen neuen Prüfprozess eingeführt. In Summe können wir dadurch ein 100 % stabiles Produkt sicherstellen“, ist Wild-Projektleiterin Alexandra Roth überzeugt. Zudem ist Wild als Fertigungspartner ist Vivascope nun auch in der Lage, deutlich höhere Stückzahlen zu produzieren, so Roth. Die Weiterentwicklung künftiger Generationen soll ebenfalls mit Hilfe der Optikkompetenz von Wild erfolgen.
Steigende Zahl an Anwendungsgebieten für Vivascope 1500
Das Potenzial der Geräte ist nach Ansicht des Technologiepartners groß. Es gäbe unzählige Anwendungs- und Forschungsgebiete, in denen die konfokale Laserscanmikroskopie eingesetzt werden kann. Besonders gut geeignet sei sie für Vorsorgeuntersuchungen und Diagnosestellung bei Hautkrebs oder Hautkrebsfrühformen. Doch auch außerhalb der Dermatologie finden sich mittlerweile Anwendungsgebiete im ex-vivo-Bereich, darunter die Urologie und Organ-Transplantation, so Wild.
Die Wild Gruppe entwickelt und fertigt ausschließlich im Kundenauftrag optomechatronische Produkte für OEM-Hersteller in den Märkten Medizintechnik, InVitro-Diagnostik, Lasertechnik, Additive Manufacturing, High-End-Messtechnik und Halbleiterequipment. Ihre Kompetenz zeigt sie auf der Messe Compamed in Halle 8a, Stand J19