Es gibt bestimmte Eigenschaften von biegeschlaffen Teilen, die ihre Handhabung und Montage fast beliebig verkomplizieren. Vor der Planung einer Anlage, auf der beispielsweise ein Schlauchset produziert werden soll, müssen viele Fragen geklärt sein, wie etwa: Ist der Schlauch dünn- oder dickwandig? Wie elastisch ist er? Ist er für die Trockenmontage geeignet oder ist die Reibung dabei zu groß? „Mit unserer Erfahrung können wir vieles sehr genau abschätzen, aber wirklich absichern können wir den Prozess auf Basis der Versuche“, erklärt Matthias Ruh, Leiter Geschäftsbereich Automation bei der Knoll Feinmechanik GmbH in Umkirch. Das schafft Sicherheit, bevor die entsprechende Produktionsanlage beauftragt ist und verkürzt die Zeit von der Entwicklung bis zum Produktionsstart. Denn das Produkt kann anhand validierter Daten aus der Versuchsanlage qualifiziert werden, bevor die reale Maschine in Betrieb ist.
Konkret laufen die Versuche für die Montage wie folgt ab: Auf der Versuchsanlage wird ein Testaufbau installiert, der sämtliche zu validierenden Prozessschritte realitätsgetreu abbildet. Das kann Schritte beinhalten wie Abrollen, Ablängen, Wickeln in unterschiedlichen Varianten, trockene oder nasse Montage von biegeschlaffen und festen Teilen, optische Stecktiefenkontrollen oder volumetrische Prüfungen, nach denen Ausschuss aussortiert wird. „Dazu benötigen wir die entsprechenden Teile des Kunden. Wir erstellen dann die Befestigungspunkte, wählen das Greifersystem und passen alles an den Anwendungsfall des Kunden an“, so Ruh. Am Ende steht fest, ob der Prozess funktioniert.
Auf der Compamed: Halle 8b, Stand L36