Mit neuer Struktur und einem erweiterten Rahmenprogramm startet die diesjährige Medtec Europe Anfang April in die Messewoche. Der Veranstalter UBM erwartet zur Frühjahrs-Leistungsschau der Branche rund 7000 Besucher in Stuttgart.
Neben Dauerbrennern wie der Digitalisierung und ISO 13485 nun Brexit und der Ausstieg der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP – 2017 wird ein Jahr, in dem sich Entscheider in der Medizintechnik vielen Fragen und Entwicklungen ausgesetzt sehen, die entscheidende Weichen für die Zukunft stellen werden. Die vom 4. bis 6. April stattfindende Medtec Europe dürfte daher ein spannender Branchenevent werden, der Raum für Diskussionen bietet.
Neben globalwirtschaftlichen Themen legt die bereits zum 16. Mal stattfindende Messe in Stuttgart einen Schwerpunkt auf die zunehmende Verbindung von Medizintechnik und Pharma. Standen beide Sektoren in der Vergangenheit häufig in Konkurrenz zueinander, zeigen aktuelle Innovationen mehr die sich gegenseitig befruchtende Wechselwirkung der Industrien. Innovationen im Techniksektor führen zum erhöhten Einsatz von Medikamenten und andersherum. Immer häufiger verschwimmen auch die Grenzen zwischen medizinischem Gerät und Medikament. Je nach Perspektive lassen sich diese Kombinationsprodukte sowohl der einen wie der anderen Kategorie zuordnen. Das Thema wird über mehrere Medtec Europe Wissens- und Networkingformate gespielt. So zum Beispiel in den Sessions Innovation in Drug Device Combination und Pharma meets Medtec im Seminar Theatre.
Anne Schumacher, Brand Director beim Veranstalter UBM: „Seit diesem Jahr ist die Medtec Europe Teil unseres Pharma-Messen-Portfolios, wir können dadurch sowohl fachlich als auch in Bezug auf Aussteller und Fachbesucher sehr starke Synergien herstellen.“
Fokus auf Digitalisierung und Kombinationsprodukte
Am Thema Digitalisierung geht auch auf der Medtec 2017 kein Weg vorbei. Internet of Things, Industry 4.0 und Mobile Health sind nicht mehr nur Innovations-, sondern mittlerweile vor allem auch Business-Treiber der Branche. Renommierte Experten wie David Kleidermacher, CSO von Blackberry, werden in Stuttgart hierzu ihr Wissen mit den etwa 7000 Besuchern aus über 70 Ländern teilen. Erstmalig findet in diesem Jahr zudem das VDMA Forum statt. Auf dieser Plattform können die Aussteller des VDMA-Gemeinschaftsstands ihre Neuheiten und Produkte in Kurzvorträgen präsentieren.
Zeitgleich zur Messe will künftig das Fraunhofer IPA in Kooperation mit dem Messeveranstalter UBM und der Landesmesse Stuttgart ein neues Kongressformat etablieren. Die Fachkonferenz „Medical Device Manufacturing“ soll internationale Experten aus Forschung und Industrie zusammenbringen und Lösungen für den Weltmarkt entwickeln. Die Medical Device Manufacturing Conference bringt nach IPA-Angaben gute Voraussetzungen mit, eine international renommierte Tagung für die Medizintechnik zu werden. Das Auftakttreffen für die im Jahr 2018 geplante Konferenz findet am zweiten Messetag im Rahmen eines öffentlichen Symposiums statt. Anschließend tritt das Conference Board erstmals zusammen, um die Schwerpunkte für die Tagung zu erarbeiten.
Konferenz für Zukunftstrends und Start-Up-Förderung
Ein Themenblock des Symposiums beschäftigt sich mit den regulatorischen Anforderungen für Medizintechnikprodukte und -geräte sowie den Konsequenzen für die Herstellung. Diese werden auf nationaler, internationaler und europäischer Ebene immer wieder fortentwickelt. Weiterhin beleuchtet das Symposium neue, zukunftsweisende Technologien der Branche.
In diesem Umfeld kommt beispielsweise dem 3D-Druck für die Herstellung individualisierter und personalisierter Implantate künftig eine wichtige Rolle zu. In diesem Zusammenhang diskutieren die Experten auf der Messe, wie sich innovative Herstellungsverfahren, zum Beispiel Hybridverfahren aus 3D-Druck und Zerspanung, in der Medizintechnik nutzen lassen. Bei der Veranstaltung treffen Vertreter aus der Konzernforschung und der akademischen Forschung auf Branchenverbände.
Obwohl in 2015 gerade einmal zehn Unternehmen der Medizintechnikbranche 37 % des weltweiten Umsatzes auf sich vereint haben, schaut die Branche immer stärker auf Start-Ups. Sie bringen in besonders kurzen Entwicklungszeiten Innovationen zur Marktreife und setzen damit für die Branche wichtige Impulse. Die Medtec Europe gibt im Rahmen der Start-Up Academy ausgewählten Unternehmen die Möglichkeit, sich kostenfrei einem internationalem Fachpublikum vorzustellen. Besucher können bei den Kurzvorträgen von den neuesten Entwicklungen erfahren und Möglichkeiten für Partnerschaften und Zusammenarbeit evaluieren. (su) ■
Die Medtec auf einen Blick
Die Medtec Europe bietet auf dem Gelände der Landesmesse Stuttgart auch in diesem Jahr Brancheninsidern über Foren und Konferenzen einen direkten Zugang zu neuen Technologien und Lösungen sowie verschiedene Möglichkeiten für Networking und Fortbildung. Einen Überblick über das Rahmenprogramm gibt‘s unter:
www.medteceurope.com/europe/de/agenda
www.medteceurope.com/europe/de/agenda
Messestart der 16. Medtec Europe ist am Dienstag, den 4. April. Ihre Tore schließt die Veranstaltung am Donnerstag, den 6. April. Die Öffnungszeiten der Messe:
- Dienstag : 10 bis 17 Uhr
- Mittwoch: 10 bis 17 Uhr
- Donnerstag: 10 bis 16 Uhr
Veranstalter der Medtec Europe ist der britische Konzern UBM plc. aus London. Informationen zur Messe und zur aktuellen Ausstellerliste unter: www.medteceurope.com
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