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Bei Titan sind höhere Schnittgeschwindigkeiten nicht zielführend. Tobias Gräupel, Technical Expert Indexable Tools bei der Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG aus Aalen, belegt dies mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung. Sie soll die Schnittwerte von Titanbearbeitungen unter Kostengesichtspunkten optimieren. Betrachtet wird eine Fräsbearbeitung mit einem vierschneidigen Neomill-Titan-2-Corner, der mit einer Schnitttiefe von 4 mm und einer Eingriffsbreite von 24 mm in TiAl6V4 zerspant. Die Untersuchung verschiedener Kombinationen von Vorschüben und Schnittgeschwindigkeiten führt zu einer Empfehlung – die von Erfahrungswerten mit Stahl abweicht.
Vierfache Kosten bei höherer Schnittgeschwindigkeit
Bei der Zerspanung eines Bauteils aus Stahl brachte die Verdoppelung der Schnittgeschwindigkeit von 200 m/min auf 400 m/min eine Gesamtkosteneinsparung pro Bauteil um 24 % . Bei Titan hat die Steigerung der Schnittgeschwindigkeit von 32 m/min auf 50 m/min eine Kostensteigerung um 259 % zur Folge. „Die Kosten explodieren regelrecht“, kommentiert Gräupel. Das Kostenoptimum erreicht eine Bearbeitung mit hohen Vorschüben und niedrigen Schnittgeschwindigkeiten. Würde man hingegen zu den hohen Vorschüben auch die Schnittgeschwindigkeiten maximieren, ergäben sich mehr als vier Mal so hohe Kosten.
„Speziell bei größeren Losgrößen sind solche Wirtschaftlichkeitsberechnungen unerlässlich“, betont Gräupel. Mit diesem Know-how unterstützen die Berater von Mapal die Fertigungsverantwortlichen, um unabhängig von Bearbeitung und Produktionslosgröße zur besten Lösung zu kommen.